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Attentäter von Xinjiang legten angeblich Geständnis ab

Nach dem Blutbad mit 16 toten Grenzpolizisten in der nordwestchinesischen Region Xinjiang haben die mutmaßlichen Attentäter nach Polizeiangaben ein Geständnis abgelegt.

Die zwei Uiguren, die als Täter festgenommen wurden, hätten gestanden, den Angriff von langer Hand vorbereitet zu haben, teilte die Polizei am Dienstag mit. In vorbereiteten Papieren zu dem Angriff hätten sie von einem “Heiligen Krieg” geschrieben.

Es handle sich um einen 28-jährigen Taxifahrer und einen 33-jährigen Gemüsehändler. In ihrem Geständnis hätten sie angegeben, einen Monat lang die morgendliche Laufstrecke der Grenzpolizisten ausgekundschaftet zu haben, berichtete die Staatsagentur Xinhua unter Berufung auf amtliche Stellen. Den Lastwagen, mit dem sie versucht haben sollen, in eine Gruppe von 70 Grenzpolizisten zu fahren, hätten sie in der Nacht zuvor gestohlen. Bei dem Angriff hätten sie auch Sprengsätze geworfen, beschrieb die Polizei den Tathergang. Zu Schilderungen eines ausländischen Augenzeugen, der von Schüssen berichtet und keine Explosionen gehört hatte, wollten sich weder das Außenministerium in Peking noch die Regierung in Xinjiang äußern.

Wie die Staatsagentur Xinhua berichtete, sollen am Tatort aber eine selbst gebaute Pistole, Sprengsätze aus Eigenbau und zwei Messer gefunden worden sein. Der Polizeichef von Xinjiang, Liu Yaohu, berichtete laut Xinhua, es gebe keine Beweise, dass hinter der Tat die “Ostturkestanische Islamische Bewegung” (ETIM) stecke, wie in ersten Berichten vermutet worden war. Mit diesem Oberbegriff werden in China allgemein uigurische Gruppen bezeichnet, die sich gegen die chinesische Fremdherrschaft in dem von acht Millionen Angehörigen des Turkvolkes bewohnten Xinjiang auflehnen oder sogar die Unabhängigkeit fordern. Die kommunistische Führung hatte sich die Region nach der Gründung der Volksrepublik 1949 einverleibt.

Exil-Uiguren wiesen den Vorwurf der Sicherheitsbehörden zurück, wonach uigurische Gruppen hinter dem Anschlag steckten. “Die Uiguren unterstützen keine Handlungen, die in Blutvergießen münden”, sagte die Präsidentin des Uigurischen Weltkongresses, Rebiya Kadeer. Chinas Sicherheitsbehörden warnen seit Monaten vor Terroranschlägen uigurischer Gruppen gegen die Olympischen Spiele. Doch sahen die Pekinger Olympia-Organisatoren und ausländische Sportfunktionäre keinen Zusammenhang zwischen dem Blutbad in Kashgar und Olympia.

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