“Vielleicht machen wir es jetzt früher als sonst – vielleicht für nächstes Weihnachten”, so Clemens Ettenauer, Geschäftführer der Galerie.
Grundsätzlich sei die Thematik Religion in der Satire immer kritisch, was sich an der eben abgelaufenen Ausstellung mit Weihnachtscartoons gezeigt habe: “Auch in der Weihnachtsausstellung hat es Leute gegeben, die meinten, dass sie sich dadurch beleidigt fühlen – dabei sind das harmlose Bilder gewesen.” Die Menschen würden hier Satire persönlicher nehmen als bei politischen Karikaturen. “Bei politischen Sachen habe ich so etwas noch nie erlebt. Da lachen die Leute drüber – anders als bei Religion”, konstatierte der Museumsmacher.
Kein “Je suis Charlie”-Plakat im MQ
Auch Ettenauer selbst, neben seiner Geschäftsführertätigkeit bei den Komischen Künsten auch Mitbegründer des Satiremagazins “Bananenblatt”, sieht manche Religionssatire kritisch: “Es muss immer lustig sein und um die Message gehen, die dahinter steht. Bei den Mohammed-Karikaturen ging es hingegen um die reine Provokation, wobei teils dahinter keine Kritik erkennbar ist. Wenn es aber nur um die Provokation geht, finde ich es auch nicht so gut.”
Ein “Je suis Charlie”-Plakat wird Ettenauer im Museumsquartier jedenfalls nicht anbringen: “Wenn das ein österreichisches Magazin gewesen wäre, das wir auch verkaufen, wäre es etwas anderes. Aber ich habe das Magazin noch nie in der Hand gehabt und würde es ein bisschen verlogen finden, das aufzuhängen.” Im nächsten “Bananenblatt”, das im März erscheint, werde man das Attentat jedoch thematisieren.
(APA)