Panne in Atomkraftwerk im Südosten der Ukraine

Der Ressortchef solle Auskunft darüber geben, welche Folgen der technische Defekt habe, hieß es am Mittwoch in der früheren Sowjetrepublik.
“Ich weiß, dass sich ein Unfall im Atomkraftwerk in Saporoschje ereignet hat”, so Jazeniuk und weckte mit dieser Aussage unangenehme Erinnerungen an den Atomunfall in Tschernobyl 1986.
Die Agentur Interfax Ukraine meldete, das Problem sei in Block 3 des größten AKW in Europa aufgetreten, welches über eine Gesamtleistung von 6.000 Megawatt verfügt und einen Großteil der Ukraine mit Energie versorgt.
“Keine Radioaktivität ausgetreten”
Von dem Störfall geht jedoch nach offiziellen Angaben keine Gefahr aus. “Es gibt keine Probleme mit den Reaktoren”, sagte Energieminister Wolodimir Demtschischin am Mittwoch kurz nach Jazeniuks Bekanntmachung. Der Vorfall stehe in keinerlei Zusammenhang mit der eigentlichen Stromerzeugung, sondern betreffe das Stromverteilungssystem des Kraftwerks.
Eine Sprecherin des Kraftwerks sprach von Problemen mit der Elektrik der Generatoren. “Das ist eine technische Frage – und obwohl der dritte Block abgeschaltet ist, stellt er keine Gefahr dar”, sagte der neu ernannte Ernergieminister. Erhöhte Radioaktivität sei nicht gemessen worden.
Der Störfall hat sich demnach bereits am 28. November ereignet und die Energiekrise im Land weiter verschärft. Im Zuge der Reparaturarbeiten wurde gezielt in einzelnen Regionen der Strom abgeschaltet. Der betroffene Reaktor soll am 5. Dezember wieder ans Netz gehen.
BREAKING: Accident at #Ukraine nuclear plant revealed by prime minister http://t.co/FEDKSjoEQx pic.twitter.com/ulw8NQzTww
— RT (@RT_com) 3. Dezember 2014
Das 1984 in Betrieb genommene Atomkraftwerk liegt direkt am Fluss Dnepr, etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja mit fast 800.000 Einwohnern entfernt. Neben dem Kernkraftwerk steht das konventionelle Flusskraftwerk Saporischschja. Die Ukraine deckt 44 Prozent ihres Strombedarfs mit Atomkraft. (red)