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Atomtreffen an Geheimtreffpunkt

Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana nimmt in Wien einen weiteren Anlauf im Konflikt um das iranische Atomprogramm. Der EU-Chefdiplomat soll an einem geheim gehaltenen Ort in der Bundeshauptstadt mit dem iranischen Chefunterhändler Ali Larijani zusammentreffen.

Er will ausloten, ob am Montag ein Treffen zwischen Vertretern des Iran, der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands stattfinden kann.

Von iranischer Seite wurde am Samstag bestätigt, dass Larijani am Vormittag in Wien eingetroffen ist. Solana hingegen hielt sich nach Angaben einer Sprecherin am Vormittag nach wie vor in Brüssel auf. Das Büro Solanas machte keine Angaben zum genauen Zeitpunkt oder zum Ort des Treffens. Das Gespräch war ursprünglich bereits für Mittwoch in Wien geplant gewesen, dann jedoch in letzter Minute abgesagt worden.

Der Iran hat ein Ultimatum des UNO-Sicherheitsrates zum Stopp der Urananreicherung verstreichen lassen. Teheran hatte betont, Vorbedingungen für Verhandlungen abzulehnen. Die vor allem von den USA geforderten Sanktionen durch den UNO-Sicherheitsrat erschwerten die Aussichten auf eine Einigung. Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Nuklearenergie ein Atomwaffenprogramm zu betreiben.

Larijani hatte am Donnerstag in Madrid gegenüber dem spanischen Ministerpräsidenten Jose Luós Rodróguez Zapatero die Verhandlungsbereitschaft des Iran zur Lösung des Atomstreits betont. Teheran strebe „ernsthafte und konstruktive Gespräche“ mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland “über alle wichtigen Fragen“ an, darunter auch das iranische Atomprogramm, sagte Larijani laut amtlicher Nachrichtenagentur IRNA.

Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki wiederum beharrte bei einem Besuch in Weißrussland auf dem Recht seines Landes auf friedliche Nukleartechnologie. „Die Amerikaner müssen realisieren, dass Drohgebärden nicht funktionieren“, sagte er in Minsk.

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