"Sehr bald" könnten die Gespräche über das Atomprogramm wieder aufgenommen werden.
Irans Außenminister mit Kritik
Der Minister kritisierte "widersprüchliche Aussagen" der USA bezüglich ihrer Rückkehr zum Atomabkommen. Teheran sei für eine "konstruktive Verhandlung, die zu greifbaren und überprüfbaren Ergebnissen führt".
Ein ranghoher iranischer Vertreter sagte auf Nachfrage, "sehr bald" könne in "einigen Tagen" oder "einigen Wochen" bedeuten. Nach Sichtung der Unterlagen "werden wir ohne Zeit zu verlieren an den Verhandlungstisch zurückkehren".
Schallenberg bestätigte Wien als Ort
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte am Mittwoch nach einem Treffen mit Amir-Abdollahian bestätigt, dass es demnächst in Wien Gespräche mit dem Iran zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 geben soll.
Das internationale Atomabkommen von 2015 soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Unter anderem verpflichtete sich das Land, seine Kapazitäten für die Urananreicherung einzuschränken und regelmäßige Inspektionen seiner Nuklearanlagen zuzulassen. Im Gegenzug wurden internationale Sanktionen gegen den Iran aufgehoben.
Atomabkommen: Verhandlungen waren in Wien begonnen worden
2018 stiegen dann aber die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten erneut drastische Sanktionen. Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. Der seit Jänner amtierende US-Präsident Joe Biden ist grundsätzlich zu einer Wiederbelebung des Atomabkommens bereit, macht aber zur Vorbedingung, dass sich Teheran wieder an seine darin eingegangenen Verpflichtungen hält.
Im April waren in Wien Verhandlungen über eine Neuauflage des Abkommens gestartet worden. Diese kamen aber zum Stillstand, nachdem im Juni im Iran der Hardliner Ebrahim Raisi zum neuen Präsidenten gewählt worden war.
(APA/Red)