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Atomenergie: Schallenberg bekräftigt Nein Österreichs

Außenminister Schallenberg bekräftigt Österreichs Nein zu Atomenergie.
Außenminister Schallenberg bekräftigt Österreichs Nein zu Atomenergie. ©APA
Anlässlich des internationalen Tschernobyl-Gedenktags am Montag sprach sich Österreich Außenminister Schallenberg weiter gegen Atomenergie aus. Österreich wolle stattdessen auf erneuerbare Energien setzen.

Anlässlich des internationalen Tschernobyl-Gedenktags am Montag hat Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) die ablehnende Position Österreichs zur Nuklearenergie bekräftigt. "Es ist erschreckend, dass 35 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl in vielen Ländern noch immer an die vermeintlichen Vorteile von Kernkraft geglaubt wird. Unfälle wie dieser zeigen der Welt in aller Deutlichkeit: Kernkraftwerke sind weder 100% sicher noch nachhaltig", so Schallenberg.

Österreich: Bis 2030 zu 100 Prozent erneuerbare Energien

Atomenergie dürfe daher auch keine Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel spielen, betonte der Außenminister laut einer Aussendung am Sonntag. Österreich wolle bis 2030 die Stromerzeugung auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen und bis 2040 klimaneutral werden. Zudem wolle man beweisen, dass es im 21. Jahrhundert möglich sei mit erneuerbaren Energieträgern eine leistbare Energieversorgung auch nachhaltig und ohne Gefahr für Gesellschaft und Umwelt sicherzustellen. "Wir müssen die riskante und teure Kernkraft endlich hinter uns lassen", so Schallenberg.

Die schweren Unfälle in Tschernobyl 1986 und im japanischen Kernkraftwerk Fukushima 2011 zeigten, dass trotz internationaler Sicherheitsstandards und technologischen Fortschritts wesentliche Restrisiken bei der Nutzung von Kernkraft bestünden. Wo Nuklearenergie zum Einsatz komme, dränge Österreich auf eine Erhöhung der Sicherheitsmaßnahme im multilateralen Rahmen, innerhalb der EU und der Wiener Atomenergieorganisation (IAEO/IAEA) ebenso wie auch in bilateralen Kontakten, betonte der Außenminister.

Plattform Atomkraftfrei gegen Atomstrom

Auch die Wiener Plattform Atomkraftfrei, eine kurz nach dem Super-GAU in Tschernobyl gegründete NGO, wandte sich am Sonntag gegen den Einsatz von Nuklearenergie. "Die Atomindustrie hat viele Störfälle und Rückschläge erlitten, sie erzeugt den teuersten Strom, haftet nicht für das Risiko, das ein AKW bei einem Störfall darstellt, und verursacht auf Millionen von Jahren radioaktiven Abfall, für den sie keine Lösung hat", hieß es in einer Aussendung. Dennoch bekomme die Atomindustrie finanzielle Unterstützung, etwa durch nationale Staatskredite, EU-Gelder (Euratom) und vielfache Steuervorteile.

(APA/red)

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