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Atom: Iran zeigt sich gesprächsbereit

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat sich zu einer Fortsetzung der Gespräche mit der EU über das umstrittene Atomprogramm seines Landes bereit erklärt.

„Ich habe neue Initiativen und Vorschläge, die ich präsentieren werde, sobald meine Regierung ihre Arbeit offiziell aufgenommen hat“, sagte er der iranischen Nachrichtenagentur ISNA zufolge am Dienstag in einem Telefonat mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan.

Die Islamische Republik habe sich nicht unrechtmäßig verhalten, als sie die Uran-Konversion in der Atomanlage Isfahan am Montag wieder aufgenommen habe. Ahmadinejad war am Samstag vereidigt worden.

Die UN-Atombehörde beriet am Dienstag über das weitere Vorgehen in dem Konflikt. Der Atomstreit könnte letztlich vor dem UN-Sicherheitsrat landen, der Sanktionen gegen den Iran verhängen kann. Die EU hatten wegen der jüngsten Spannungen mit einem Ende der Vermittlungsgespräche gedroht.

Die USA werfen dem Iran vor, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung Atomwaffen entwickeln zu wollen. Die iranische Regierung bestreitet dies. Sie hatte am Wochenende ein jüngstes Kompromissangebot der Europäischen Union abgelehnt, das wirtschaftliche Anreize für einen Verzicht auf die Uran-Anreicherung vorsah. In dem Konflikt verhandeln seit zwei Jahren Deutschland, Großbritannien und Frankreich im Namen der EU und mit Unterstützung der USA.

Spaltbares Uran-235 kann je nach Anreicherungsgrad zum Bau von Atombomben oder zur Erzeugung von Kernenergie verwendet werden. Erster Schritt zur Anreicherung ist die Konversion von Uran-Erz in gasförmiges Uranhexafluorid. In der Atomanlage von Isfahan wird diese Grundsubstanz für die Anreicherung von spaltbarem Uran-235 in Gaszentrifugen hergestellt. Uran-235 kommt in natürlichem Uran (Uran-238) nur zu 0,7 Prozent vor.

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