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Asylwerberanteil laut OECD-Bericht in Österreich am zweithöchsten

Österreich nimmt, an der Einwohnerzahl gemessen, die zweitmeisten Flüchtlinge aller OECD-Länder auf.
Österreich nimmt, an der Einwohnerzahl gemessen, die zweitmeisten Flüchtlinge aller OECD-Länder auf. ©APA/Roland Schlager
Gemessen am Bevölkerungsanteil ist Österreich jenes OECD-Land, das zeischen Mai 2015 und April 2016 die zweitmeisten Asylwerber aufgenommen hat. Der Gender-GAP (Verhältnis der Anzahl zwischen Männern und Frauen) ist wieder größer geworden.

Österreich ist das OECD-Land, das von , gemessen an seinem Bevölkerungsanteil, die zweithöchste Zahl an Asylwerber aufgenommen hat. Das geht aus dem am Montagvormittag veröffentlichten Migrationsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Nur Schweden nahm in diesem Zeitraum proportional zu seiner Einwohnerzahl mehr auf.

In absoluten Zahlen waren allerdings Deutschland, gefolgt von den USA, Schweden, der Türkei und Italien die wichtigsten Zielländer von Asylsuchenden. Österreich liegt mit 90.137 Asylanträgen an sechster Stelle noch vor Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien, heißt es in dem Bericht. Die Hälfte aller in OECD-Ländern gestellten Asylanträge kam allein von Syrern, Afghanen und Irakern.

Die Zahl der Asylanträge innerhalb der OECD-Staaten stieg seit 2010 fortlaufend an und erreichte im Gesamtjahr 2015 mit 1,65 Millionen Asylanträgen ihren Höhepunkt. Mehr als drei Viertel der Flüchtlinge und Migranten beantragten in einem EU-Land Asyl.

Migrationsbericht: Mehr Männer als Frauen wandern ein

Ähnlich wie Zahl der Asylanträge ist auch die Gesamtzuwanderung in die OECD-Länder seit 2010 kontinuierlich gestiegen, so auch in Österreich. Kamen 2010 noch 45.100 Personen im Jahr nach Österreich, so waren es 2014 bereits 74.600, verglichen mit 2007 war das ein Plus von 58 Prozent.

Mit den Zuwanderungszahlen wurde auch der Gender-Gap unter den nach Österreich kommenden Migranten größer. Dass der Frauenanteil an den Einwanderern in den vergangenen Jahren wieder abgenommen hat, lässt sich auch im OECD-Schnitt beobachten. Er hatte im Jahr 2009 seinen Höhepunkt erreicht – damals war jeder zweite Zuwanderer eine Frau. Seit diesem Zeitpunkt ist diese Rate aber wieder kontinuierlich zurückgegangen und lag 2014 bei 47 Prozent, in Österreich sogar noch darunter.

Dies könne man zumindest teilweise damit erklärt, dass 2009 die Arbeitsmigration schwächer war und humanitär bedingte Wanderungsbewegungen in den letzten Jahren zugenommen habe – zwei Faktoren bei denen Frauen generell unterrepräsentiert seien, heißt es in dem OECD-Bericht. Nur acht der 35 OECD-Länder waren 2014 Migrationsziel von mehr Frauen als Männern.

(APA, Red.)

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