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Assads gefährlichster Feldherr zieht die Schlinge um Aleppo zu

Metropole steht vor der Einkesselung.
Metropole steht vor der Einkesselung. ©AFP
Er gilt als der talentierteste militärische Führer in der Armee des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad: Die Rede ist von Suheil Al Hassan. In unzähligen Schlachten ging er als Sieger vom Feld. Jetzt hat ihn Assad auf Aleppo angesetzt - wie es scheint mit Erfolg.

Aleppo, die einst blühende Industrie- und Handelsmetropole in Nordsyrien, ist durch den Bürgerkrieg weitgehend zum Ruinenfeld geworden. Regimekräfte und Rebellen teilen sich die Kontrolle über die Stadt: Während die Assad-Truppen den Westteil halten, leisten Rebellen sowie Jihadisten im Ostteil Widerstand. Die Nachschubroute der Assad-Gegner war bislang die sogenannte Castello-Straße – ein Nadelöhr, beidseitig von Assad-Truppen flankiert. Dennoch, zahlreiche Versuche der Syrisch-Arabischen Armee, die Straße unter ihre Kontrolle zu bringen – und damit den Belagerungsring zu schließen – schlugen fehl.

Doch nun hat Syriens Machthaber Assad seinem talentiertesten Feldherrn aufgetragen, den Belagerungsring zu schließen: Generalmajor Suheil Al Hassan. Al Hassan, ebenso wie Assad der alawitischen Glaubensrichtung angehörend, gilt als gewiefter Taktiker. Er führt eine Elite-Division – die sogenannten “Tiger-Forces”. Eine eingeschworene Truppe, die etwa bei der Einnahme Palmyras oder der Sprengung des IS-Belagerungsringes um eine nördlich gelegene Luftwaffenbasis erfolgreich war.

Vor wenigen Tagen startete Al Hassan mit seinen Einheiten die Offensive auf die Castello-Straße. Noch toben die Kämpfe unerbittert, aber wie es aussieht, haben die “Tiger Forces” die Straße unter ihre Kontrolle gebracht – nicht zuletzt auch dank russischer Luftunterstützung. “Im Moment kann niemand nach Aleppo rein oder raus”, sagte ein Kommandant der Rebellengruppe Fastakim der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings sind neben Rebellen und Jihadisten nun auch tausende Zivilisten in der Stadt eingeschlossen. Für die Rebellen wäre der Verlust der Stadt ein herber Rückschlag: Sollte sie doch die vorläufige “Hauptstadt” ihres Einflussgebietes in Nordsyrien werden.

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