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Assad will ganz Syrien befreien - Drohungen gegen Erdogan

"Wir haben keine Wahl, außer den Sieg" - "Faschistisches Regime" in Ankara.
"Wir haben keine Wahl, außer den Sieg" - "Faschistisches Regime" in Ankara. ©AFP
Syriens Präsident Bashar al-Assad hat seine Anhänger in dem Bürgerkriegsland auf einen Sieg gegen die Gegner des Regimes eingeschworen. "Das Blutvergießen wird nicht enden, bis wir den Terrorismus an seinen Wurzeln ausgerottet haben", sagte Assad am Dienstag vor dem neu gewählten syrischen Parlament.

Wie die Armee die historische Oasenstadt Palmyra befreit habe, “werden wir jeden Flecken Syriens befreien. Wir haben keine Wahl, außer den Sieg.” Zugleich drohte er dem “faschistischen Regime” des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, die nordsyrische Stadt Aleppo werde “das Grab” sein, “wo die Träume und Hoffnungen dieses Mörders begraben werden”. Die Türkei gehört zu den wichtigsten Unterstützern der syrischen Rebellen. Diese kontrollieren Teile Aleppos, laufen dort allerdings Gefahr, von der Außenwelt abgeschnitten zu werden.

In dem mehr als fünfjährigen Bürgerkrieg haben Assads Anhänger mit russischer und iranischer Hilfe in den vergangenen Wochen Geländegewinne erzielen können. Die im Frühjahr begonnenen indirekten Friedensverhandlungen in Genf sind derzeit ausgesetzt. Die Opposition war aus Protest aus der Schweiz abgereist, nachdem die Gewalt trotz eines Waffenstillstandes wieder deutlich zugenommen hatte.

Tausende auf der Flucht

Im Norden Syriens sind indes tausende Zivilisten aus einer von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gehaltenen Stadt geflohen. Die Menschen reagierten damit am Dienstag nach Angaben von Aktivisten auf das Heranrücken kurdischer und arabischer Rebellen, die von der US-geführten Militärkoalition unterstützt werden. In dem Gebiet um die Stadt Manbij liegt der letzte direkte Zugang der Extremisten zur Türkei.

Bei den Angreifern handelt es sich um Kämpfer der Demokratischen Syrischen Kräften (SDF), einem Zusammenschluss gemäßigter kurdischer und arabischer Rebellen. Diese rückten nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montagabend von Norden und Osten an die Stadt heran. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Rebellen mit Unterstützung der US-geführten Militärkoalition Stellungen des IS in Manbij aus der Luft angegriffen.

Der Beobachtungsstelle zufolge hatte der IS den Bewohnern zunächst das Verlassen von Manbij verboten, nun sei aber eine Flucht Richtung Westen erlaubt worden. Tausende Menschen hätten bereits die Flucht ergriffen. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in dem Bürgerkriegsland, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite aber kaum zu überprüfen.

Das “Nest von Manbij” ist eine Zone an der türkischen Grenze, die von der IS-Miliz kontrolliert wird. In dem Gebiet liegt der letzte direkte Zugang der Extremisten zur Türkei. In Manbij leben zirka 20.000 Menschen, darunter Sunniten, Kurden und Turkmenen.

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