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Ärztekammer und SVA weiter auf Kollisionskurs

Für die rund 700.000 gewerblich Versicherten wird ein vertragsloser Zustand ab 1. Juni immer wahrscheinlicher. Ein Verhandlungsrunde zwischen Ärztekammer und Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) ist am Dienstagnachmittag nach nicht einmal einer Stunde ergebnislos abgebrochen worden. Ein weiterer Termin wurde nicht vereinbart.

Ärztekammer-Vizepräsident Günther Wawrowsky und der stellvertretende SVA-Obmann Martin Gleitsmann warfen einander gegenüber der APA gegenseitig vor, für das Scheitern verantwortlich zu sein. Beide Seiten beharrten auf ihren bisherigen Positionen: Gleitsmann meinte, “die Ärztekammer hat sich nicht bewegt.” Im Gegenzug ortete Wawrowsky bei der SVA “keinen Millimeter Bewegung”.

In dieser Runde sei eine Lösung “unmöglich”, kritisierte Wawrowsky neuerlich, dass SVA-Obmann Christoph Leitl nicht daran teilnimmt. Deshalb habe man vorerst auch keinen weiteren Termin vereinbart. Gleitsmann warf hingegen der Ärztekammer vor, nicht bereit gewesen zu sein, einen Schritt für eine “zarte Annäherung” in Richtung der um rund 50 Prozent niedrigeren Tarife der Gebietskrankenkassen zu machen. Das sei seinen Versicherten auf Dauer nicht zumutbar.

Sowohl die Ärztekammer als auch die SVA stellen sich jetzt bereits auf einen vertragslosen Zustand ein. Ein solcher Vertragsloser Zustand würde für die Versicherten bedeuten, dass sie ihre Rechnung beim Arzt sofort selbst bezahlen müssten und dann bei der SVA einreichen könnten. Sie würden aber nur einen Teil rückerstattet bekommen. Die Mediziner wären dann de facto Wahlärzte und könnten ihre Honorare frei festlegen. Die Patienten würden dann nicht 80 Prozent ihrer Kosten zurück bekommen, sondern nur 80 Prozent jenes Betrages, der für die jeweilige Leistung im Katalog der SVA festgeschrieben ist.

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