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Arrival - Trailer und Kritik zum Film

Mit Filmen wie dem düsteren Psycho-Thriller "Prisoners", dem mysteriösen "Enemy" und zuletzt mit dem grandiosen Crime-Thriller "Sicario" hat sich der Kanadier Denis Villeneuve einen Namen gemacht. Nun folgt ein Genre-Sprung: Im Science-Fiction-Drama "Arrival" lässt er Amy Adams als Linguistin in Kontakt mit Außerirdischen treten.

Was sich nach einer recht trockenen “Hard Sci-Fi”-Handlung anhört (also den Fokus auf die Wissenschaft legt) wird von Regisseur Villeneuve gekonnt um einem zutiefst emotionalen Kern bereichert und gleichermaßen ambitioniert wie spannend erzählt.

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Arrival – Die Handlung

Ein Tag wie jeder andere im Leben von Dr. Louise Banks (eine schlicht fantastische Amy Adams): Die Sprachwissenschaftlerin begibt sich für ein Seminar in den Hörsaal ihrer Universität, umgeben vom Trubel und der Hektik wissbegieriger Studenten, die etwas sonderlich auf ihre Smartphones und Laptops fixiert sind. Der normalerweise gefüllte Lehrsaal ist fast leer bei der Ankunft von Dr. Banks und noch während den einleitenden Worten wird die Vortragende von ihren Studenten unterbrochen und darauf hingewiesen, dass etwas Weltbewegendes passiert.

Zwölf vollkommen identische, tiefschwarze, Monolithen-gleiche und hinsichtlich ihrer Form elliptische Raumschiff sind weit verstreut auf der Erde gelandet, die Berichterstattung dominiert natürlich die Medienlandschaft. An scheinbar willkürlichen Plätzen schweben die rätselhaften Gebilde nun, Sinn und Zweck ihrer Ankunft ist nicht bekannt. Zusammen mit einem Mathematiker (auswechselbar, aber nicht uncharmant: Jeremy Renner) soll nun Dr. Banks mit den auf amerikanischen Boden gelandeten Fremdlingen Kontakt aufnehmen und einen Weg finden, mit ihnen zu kommunizieren.

Arrival – Die Kritik

Wer die Werke von Denis Villeneuve bereits kennt, wird vermutlich nicht allzu überrascht sein, dass sich hinter der banalen Synopsis von “Arrival” mehr versteckt als angenommen. Auch ein Blick auf das für Hollywood-Verhältnisse recht schmale Budget von etwa 50 Millionen US-Dollar dürfte Hinweis genug sein, dass diese Alien-Ankunft auf der Erde weniger in Richtung Bombast-Spektakel der Marke “Independence Day” oder “Krieg der Welten” gehen dürfte, sondern in die entgegengesetzte Richtung, bei der subtil eingesetzte Effekte neben starker darstellerischer Leistungen der Besetzung überwiegt. Schon der Beginn von “Arrival” deutet dabei auf einen durchdachten, anspruchsvolleren Film hin, sind doch die scheinbar beliebig zusammengestückelten Erinnerungen der Hauptfigur auch ein beliebtes Stilmittel des (Natur-)Philosophen unter den zeitgenössischen Filmemachern, Terrence Malick (“Der schmale Grat”, “The Tree of Life”). Villeneuve führt den Zuseher langsam in die Story ein, die sich zunächst nach einem einfachen Schema präsentiert: Wissenschaftler werden mit der größten Herausforderung ihres Lebens konfrontiert, Zeitdruck wird von der Regierung und den vor Ort agierenden Streitkräften ausgeübt, die Hauptfigur trägt ein schweres persönliches Schicksal in sich.

Basierend auf Ted Chiangs Kurzgeschichte “Story Of Your Life”, mischt sich in das spannende Grundkonstrukt der Handlung mit zunehmender Laufzeit ein geradezu poetischer Aspekt hinzu, der wohl auch Villeneuve-Fans (positiv) überraschend dürfte. Auch die Tatsache, dass wie schon bei “Sicario” eine starke, unbeirrbare Frau im Fokus steht und sich der unvermutet emotionale Faktor der Erzählung sehr unsentimental präsentiert, kann bei einem vergleichenden Blick in die restliche Kinolandschaft begeistern. So stellt “Arrival” einen gekonnten Spagat zwischen reduzierter Handlung und großer Bedeutung, zwischen nüchterner Analyse und emotionalen Momenten dar, der nicht nur die Qualitäten des Regisseurs und von Hauptdarstellerin Amy Adams aufzeigt, sondern auch beweist, dass in Zeiten von gigantischen Action-Blockbustern ein vergleichsweise intimer, jedenfalls intelligenter Film auf der Kinoleinwand noch seinen Platz findet und zum Nachdenken anregen kann.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Arrival”

(Red. / Alle Bilder: Sony Pictures)

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