Armee bestätigte: Wieder Panne bei Test von russischer Atomrakete
Die von einem U-Boot im Weißen Meer abgefeuerte Rakete vom Typ Bulawa (NATO-Code: SS-NX-30) sei während des Flugs wegen eines Defekts explodiert. Das bestätigte der Generalstab in Moskau am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax. Laut Berichten der Zeitungen “Kommersant” und “Wedomosti”, die sich auf Verteidigungskreise beriefen, gab es Probleme mit der dritten Zündstufe. Die am Himmel sichtbare Detonation hatte im Nachbarland Norwegen Befürchtungen eines Kraftwerkunfalls ausgelöst.
Für die russische Armee ist die bereits achte oder neunte Panne bei Tests der Bulawa ein neuer Rückschlag für Pläne, die Rakete zum Kernstück ihrer künftigen Strategie zu machen. Die für russische Atom-U-Boote konzipierte Interkontinentalrakete kann mit zehn Nuklearsprengköpfen bestückt werden und hat theoretisch eine Reichweite von 8.000 Kilometern.
Erfolgreich wurde von den russischen Streitkräften am Donnerstag eine ballistische Interkontinentalrakete vom Typ PC-12M Topol getestet. Die 45 Tonnen schwere Rakete sei im nordrussischen Gebiet Archangelsk abgefeuert worden und zielgenau auf dem militärischen Übungsplatz Sary-Schagan in der zentralasiatischen Republik Kasachstan eingeschlagen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Der Test sei “mit Effektivität und hoher Genauigkeit” verlaufen, sagte ein Armeesprecher in Moskau.