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Arigona: Medienrummel für manche Leute zu viel

©AP
Der Medienrummel, der seit Mittwoch wegen Arigona Zogaj in dem sonst so beschaulichen kleinen Ort Ungenach im Hausruckviertel herrscht, ist manchen Bewohnern zu viel. So viel Wirbel habe es zuletzt bei einem Banküberfall gegeben, sagte ein älterer Mann.

Im ganzen Ort war am Freitag kaum einen Parkplatz zu finden, die Feuerwehr regelte zum Teil den Verkehr. In den Gasthäusern saßen Journalisten Tisch an Tisch mit Einheimischen.

Am Stammtisch beim Kirchenwirt sind die Gäste angesichts der Medienleute und den vielen und immer gleichen Fragen des Rummels schon überdrüssig geworden. Kaum einer wollte zu dem Fall Arigona Stellung nehmen. Die 15-Jährige sei in der Schule gut integriert gewesen, äußerte sich der 44-jährige Klaus Duftschmid im Gespräch mit der APA. „Deswegen soll das Mädchen auch da bleiben.“ Derartige Vorfälle würden durch die Bürokratie ausgelöst, es müsste gesetzlich für Ordnung gesorgt werden.

August Brunmayr, 83 Jahre alt und auf Besuch in Ungenach, sieht eine „Schlamperei von der Regierung“. „Gesetz ist Gesetz“, betonte er. Es komme darauf an, wie man es auslege, sagte der Pensionist auf den konkreten Fall des Mädchens angesprochen. Er finde es gut, dass das Kind beim Pfarrer von Ungenach untergekommen ist, Brunmayrs Lebensgefährtin Maria Schweighofer sprach hingegen von „Erpressung“.

Nach dem dritten Tag sei bei der Bevölkerung bei dem ganzen Medienrummel eine „gewisse Sättigung“ eingetreten, erzählte Bürgermeister Johann Hippmair (V). Von Abneigung gegenüber den Journalisten habe im Ort jedoch noch keiner gesprochen. „Der Rummel ist einfach manchen zu viel“, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Auch wenn sich zur Zeit in den Gasthäusern mehr Besucher einfinden würden, hätten die Wirte nicht wirklich viel mehr Geschäft gemacht.

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