Er verantworte sich für die Soldaten, die ihm untergeordnet gewesen seien und seinen Anweisungen hätten folgen müssen. “Ich habe mich immer zu der Verantwortung für die erteilten Anordnungen bekannt”, ergänzte Videla. Er betonte stets, die “militärische Verantwortung” zu übernehmen.
In dem am Freitag eröffneten Verfahren steht der Ex-Diktator erstmals seit 25 Jahren wieder vor Gericht. Er muss sich für die Hinrichtung von 32 politischen Gefangenen sowie für die Entführung und Folter von sechs weiteren Menschen während seiner Herrschaft verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einen “Plan zur Vernichtung von Oppositionellen” verfolgt zu haben.
Der Ex-Diktator erkennt das Zivilgericht nicht als rechtmäßig an. Einer seiner Mitangeklagten, der frühere General Luciano Mendez, kritisierte, dass Argentinien “das einzige Land” sei, in dem “erfolgreiche Militärs” abgeurteilt würden. Videla war für die ihm vorgeworfenen Verbrechen bereits 1985 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Fünf Jahre später wurde er begnadigt. Da diese Entscheidung inzwischen als verfassungswidrig eingestuft wurde, wird der Prozess nun neu aufgerollt. Bis zum Jahresende sollen rund 60 Zeugen gehört werden.
Videla hatte 1976 einen Putsch mitangeführt und stand bis 1981 an der Spitze der Militärjunta. Während seiner Herrschaft wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen 30.000 Menschen ermordet oder verschwanden spurlos.