Argentinien sorgt nach "Copa" Finale für Skandal

Einige Stars der "Albiceleste" gaben dabei rassistische und transfeindliche Äußerungen von sich. Das Ziel ihrer Beleidigungen: Frankreich.
Skandalöses Video von Enzo Fernandez
Mittelfeldspieler Enzo Fernández (23) postete nach dem Copa-Sieg ein skandalöses Video in den sozialen Medien. Darin sind er und weitere argentinische Stars im Mannschaftsbus zu sehen, wie sie rassistische und transfeindliche Texte über französische Spieler afrikanischer Herkunft singen. Besonders Frankreichs Kapitän Kylian Mbappé (25, Real Madrid) wurde ins Visier genommen.
Der grob übersetzte Text lautet: "Sie spielen für Frankreich, sind aber alle aus Angola. Sie haben Sex mit Trans-Personen wie der ver** Mbappé. Ihre Mutter ist Nigerianerin, ihr Vater Kameruner, aber im Ausweis steht: Nationalität: Franzose."
Hintergrund der Beleidigungen
Mbappé wurde einst eine Beziehung zu dem Transgender-Model Inés Rau (34) nachgesagt. Vor dem WM-Finale in Katar vor zwei Jahren hatten argentinische Fans diese Gesänge erstmals angestimmt. Nun ahmen die Stars des Weltmeisters von 2022 ihre Fans nach.
Reaktionen des französischen Fußballverbands
Der französische Fußballverband (FFF) will diese Beleidigungen nicht hinnehmen und kündigte an, eine Beschwerde bei der FIFA einzureichen. Präsident Philippe Diallo (60) erklärte: "Angesichts der Schwere dieser schockierenden Äußerungen, die gegen die Werte des Sports und der Menschenrechte verstoßen, beschloss der Präsident des FFF, Philippe Diallo, sich direkt an seinen argentinischen Amtskollegen und die FIFA zu wenden und eine Klage wegen rassistischer und diskriminierender Äußerungen einzureichen."
Reaktionen in den sozialen Medien
Der französische Verteidiger Wesley Fofana (23) postete das Video auf seinen Social-Media-Kanälen und bezeichnete es als "ungehemmten Rassismus". Fofana spielt bei Chelsea zusammen mit Fernández.
Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra (46) schrieb auf X: "Erbärmlich. Ein Verhalten, das erst recht nicht akzeptabel ist, wenn es sich wiederholt."
Mögliche Konsequenzen
Den argentinischen Stars droht nun ein Nachspiel. FIFA-Präsident Gianni Infantino (54) erklärte, dass der Fußball und seine 211 nationalen Verbände eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Rassismus verfolgen müssten und kündigte im Mai die Wiedereinsetzung einer Task-Force zur Überwachung solcher Vorfälle an.
Entschuldigung von Enzo Fernandez
Fernández bat inzwischen auf Instagram um Entschuldigung: "Der Song beinhaltet zutiefst beleidigende Sprache und es gibt absolut keine Entschuldigung für diese Worte." Weiter erklärte er: "Ich bin gegen jede Form von Diskriminierung und entschuldige mich dafür, dass ich mich von der Euphorie unserer Copa-America-Feierlichkeiten anstecken ließ. Dieses Video, dieser Moment, diese Worte spiegeln weder meine Überzeugungen noch meinen Charakter wider. Es tut mir aufrichtig leid."
Reaktion von Chelsea
Auch sein Verein Chelsea reagierte auf den Skandal: "Chelsea findet jede Form von diskriminierendem Verhalten völlig inakzeptabel. Wir sind stolz darauf, ein vielfältiger, integrativer Verein zu sein, in dem sich Menschen aus allen Kulturen, Gemeinschaften und Identitäten willkommen fühlen." Der Verein fügte hinzu: "Wir nehmen die öffentliche Entschuldigung unseres Spielers zur Kenntnis und werden sie als Gelegenheit zur Aufklärung nutzen. Der Verein hat ein internes Disziplinarverfahren eingeleitet."
(VOL.AT)