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Argentinien hofft gegen Belgien auf Messi-Gala

FC Messi will gegen Belgien weiterkommen
FC Messi will gegen Belgien weiterkommen
Argentinien kämpft am Samstag (18.00 Uhr MESZ) in Brasilia gegen Belgien auch um das Ende einer Durststrecke. Seit 1990 sind die Südamerikaner bei Fußball-Weltmeisterschaften nicht mehr über das Viertelfinale hinausgekommen. Die Argentinier vertrauen auf Lionel Messi. Die Abhängigkeit von ihrem bisher groß aufspielenden Superstar hat zuletzt aber bedrohliche Ausmaße angenommen.


In allen vier bisherigen WM-Partien ist Messi zum Spieler des Spiels gewählt worden. Im Achtelfinale gegen die Schweiz (1:0 n.V.) lieferte der Ausnahmekönner vom FC Barcelona den Assist zum entscheidenden Treffer von Angel di Maria. “Ich bin nur ein Teil dieser Gruppe”, versicherte der 27-Jährige. Das ist aber nicht einmal die halbe Wahrheit.

Messis Einfluss ist weitreichend. Der Kapitän soll nicht nur bei der einen oder anderen Personalie, sondern auch bei der taktischen Ausrichtung mitreden. Erst seit der Kritik seines Superstars an der defensiven Grundausrichtung im Auftaktspiel gegen Bosnien (2:1) setzt Teamchef Alejandro Sabella in Brasilien auf ein 4-3-3-System.

Auf dem Platz ist die “Messidependencia”, Argentiniens viel zitierte Abhängigkeit vom viermalige Weltfußballer, ohnehin nicht zu übersehen. Ohne dessen genialen Momente strahlte die “Albiceleste” bisher wenig Gefahr aus. Dort wollen auch die Belgier den Hebel ansetzen. “Wenn Messi bei einem von uns vorbeigeht, dann muss ein Zweiter da sein, um ihn zu stoppen, und auch ein Dritter”, erklärte Verteidiger Jan Vertonghen.

Sorgen bereitet den Argentiniern vor allem die Ineffizienz von Gonzalo Higuain. Der Mittelstürmer hat noch kein WM-Tor erzielt, dabei trifft er sonst in jedem zweiten Länderspiel (21 Tore in 36 Einsätzen). Dazu fehlt im Viertelfinale ausgerechnet der zuletzt so starke Linksverteidiger Marcos Rojo wegen einer Gelbsperre. Jose Basanta dürfte ihn ersetzen, allerdings ist auch Routinier Martin Demichelis eine Option.

Für Sergio Aguero scheint ein Einsatz von Beginn an nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel noch zu früh zu kommen. Der ManCity-Stürmer soll aber zumindest auf der Ersatzbank Platz nehmen. “Das erste Ziel ist das Halbfinale. Alles, was danach kommt, ist eine andere Geschichte”, erklärte Mittelfeldspieler Javier Mascherano.

Immerhin haben die Argentinier die Vorschlussrunde seit 24 Jahren nicht mehr erreicht. 2006 und 2010 war jeweils im Viertelfinale gegen Deutschland Endstation. Der Druck im Nachbarland ist noch einmal größer. Nicht weniger als 100.000 Fans sollen die “Albiceleste” nach Brasilia begleiten. “Das ist eines der wichtigsten Spiele der vergangenen Jahre für unser Land”, weiß Mascherano.

Der Barca-Legionär ist so etwas wie der heimliche Chef auf dem Platz. Sabella macht auch gar keinen Hehl daraus, seine Führungsspieler in seine Überlegungen miteinzubeziehen. Auch mit Messi habe er “ein gutes Verhältnis”. Und ein bisschen sei Argentinien ja immer von seinem Superstar abhängig gewesen, erinnerte der Teamchef.

Messi bestreitet am Samstag sein 91. Länderspiel. Damit stellt er die Marke seines Vorgängers Diego Maradona ein. Dieser hatte Argentinien im WM-Halbfinale 1986 im Alleingang zu einem 2:0-Sieg gegen die Belgier geführt. Vier Jahre davor hatten sich die “Roten Teufel” im Eröffnungsspiel der WM in Spanien aber überraschend mit 1:0 durchgesetzt – ihr bisher einziger Sieg in vier Duellen mit dem zweifachen Weltmeister.

Belgien träumt dennoch davon, den Erfolgslauf von 1986 sogar noch zu übertreffen. “Wir wollen bei dieser WM so weit kommen wie möglich”, versicherte Teamchef Marc Wilmots, der zuletzt sieben Siege in Serie eingefahren hat. “Warum sollten wir uns damit zufriedengeben, nur im Viertelfinale zu stehen?” Sollte Messi in Spiellaune sein, werde es schwierig. “Aber wir haben die Balance gefunden, um Argentinien zu ärgern. Wir sind ein Team.” Der Gegner muss das erst beweisen.

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