Wie die Gesundheitsbehörden am Samstag weiter mitteilten, wurden bei dem Unglück in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) 714 Menschen verletzt. 100 von ihnen befinden sich demnach in kritischem Zustand.
Der Besitzer der Discothek Republica Cromagnon wurde nach Angaben der Polizei in der Nacht auf Samstag auf Anordnung der Justiz festgenommen. Die Polizei habe außerdem drei Jugendliche identifiziert, die durch den Abschuss von Feuerwerkskörpern den Brand vermutlich verursacht hätten. Man wisse aber noch nicht, ob die drei unter den Opfern seien, hieß es weiter.
Der Bürgermeister von Buenos Aires, Anibal Ibarra, erklärte, das Unglück sei auf die unverantwortliche Handlung von Besuchern, auf geschlossene Notausgänge und auf Überfüllung des Lokals zurückzuführen. Die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen. Entsprechende Vergehen können in Argentinien Strafen von bis zu 20 Jahren Haft nach sich ziehen. Vorwürfe, die Stadt sei wegen mangelnder Kontrollen an der Tragödie mitschuldig, wies Ibarra zurück.
In der Disco Republica Cromagnon die eine Kapazität von 1.300 Besuchern hat, hatten sich Medienangaben zufolge zwischen 3.000 und 6.000 zumeist jugendliche Menschen zu einem Konzert der Rockband Callejeros versammelt.
Das Feuer sei von der Feuerwehr zwar relativ schnell gelöscht worden, berichteten Medien und Augenzeugen. Für das Ausmaß der Katastrophe seien der Rauch, die Dunkelheit und eine Panik entscheidend gewesen. Die meisten Opfer starben an einer Rauchvergiftung.
Die Besitzer der Discothek waren nach Angaben des Fernsehsenders Cronica TV in der jüngeren Vergangenheit wegen Sicherheitsmängeln mehrfach von den zuständigen Behörden gewarnt worden. Nachbarn erzählten dem argentinischen Fernsehen zudem, dass es in dem Tanzlokal jüngst zu zwei Bränden gekommen sei, bei denen es aber keine Opfer gegeben habe. Unter den Todesopfern waren nach dem Bericht von Augenzeugen auch zahlreiche Kinder, die das Konzert mit Eltern oder älteren Geschwistern besucht hatten.
Die Regierung von Präsident Nestor Kirchner ordnete am Freitag eine dreitägige Staatstrauer an. Zahlreiche Veranstaltungen zum Jahreswechsel wurden abgesagt.