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Architekturbiennale 2016 mit "Orten für Menschen": Wiener Asylquartiere

Schwerpunkte auf der diesjährigen Architekturbiennale.
Schwerpunkte auf der diesjährigen Architekturbiennale. ©EPA/Sujet
Unter dem Titel "Orte für Menschen" realisieren drei nach Venedig geladene Architekturbüros gemeinsam mit der Caritas Adaptierungen von Flüchtlingsunterkünften.

Die diesjährigen Architekturbiennale in Venedig eröffnet zwar erst am 28. Mai, die von Österreich-Kommissärin Elke Delugan-Meissl geplanten Interventionen in Wien sind jedoch bereits voll im Gange. “Ziel dieser Eingriffe ist es, menschenwürdige Lebensräume für die Betroffenen zu gestalten, die Zuständigkeit der Architektur für soziale Belange einem Reality-Check zu unterziehen und die Ergebnisse in Venedig einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren”, heißt es.

Delugan-Meissl greift mit ihrem Beitrag das Generalthema des diesjährigen Biennale-Kurators Alejandro Aravena “Reporting From the Front” auf. Die Arbeiten an den Unterkünften haben bereits begonnen.

Architekturbiennale widmet sich Asylquartieren

So nennt sich das Projekt von Caramel Architekten “Caramella oder 50 Minuten, 50 Euro, 500 lächelnde Menschen”: Ein derzeit als Notquartier genütztes leeres Bürogebäude in Rudolfsheim-Fünfhaus soll durch “kostengünstige, textile architektonische Interventionen, die sehr flexibel realisiert werden können”, zu “spürbaren funktionalen und atmosphärischen Verbesserungen” führen. Derzeit fehle es in der Unterkunft an Rückzugsmöglichkeiten und Intimsphäre, heißt es in den Presseunterlagen. Die Bewohner sollen im Zuge des Projekts in die Herstellung und Adaptierung miteinbezogen werden.

Gemeinsam mit den Bewohnern arbeitet auch EOOS: Ziel ist es, Möbel und Küchenkonzepte zu entwickeln, die den geflüchteten Menschen in der ehemaligen Zollwacheschule, wo derzeit 450 Asylwerber untergebracht sind, mehr Privatsphäre und die Möglichkeit, sich selbst zu verpflegen, bieten sollen.

Weitere Projekte

the next ENTErprise architects widmen sich unter dem Titel “Stadtbausteine / temporäres wohnen” der temporären Nutzbarmachung einer Büro-Immobilie für Wohnzwecke mit “möglichst geringen Umbaumaßnahmen”. Für eine konkrete Immobilie aus den 1980er Jahren wurde “eine gemeinschaftlich nutzbare ‘Wohnlandschaft’ mit ergänzender Infrastruktur für Hygiene und Kochen sowie individuell aneigenbaren Rückzugsorten” geplant, die in Form von “hybriden Raummodulen” realisiert werden sollen. Entwickelt werden sollen Wohnkonzepte für “gemeinschaftliches experimentelles Wohnen”.

Die einzelnen Projekte sollen von den beteiligten Projektpartnern auch nach Ablauf der Biennale weiter betreut werden.

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(APA)

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