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Arbitrage - Trailer und Kritik zum Film

Manchmal trügt der Schein und manchmal nicht. In "Arbitrage" präsentiert Jungregisseur Nicholas Jarecki Richard Gere als smarten Finanzhai, der augenscheinlich zwar eine glückliche Familie daheim hat, in Wahrheit aber ein Doppelleben mit Geliebter führt und seine eigene Firma möglichst schnell losschlagen muss, um herbe Verluste in den Bilanzen verschleiern zu können. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Erwartet sich der Kinogeher ob des evidenten Klischeegewitters an Plattitüden, Figurenkonstellationen und Handlungssträngen irgendwann einen Twist der Geschichte, um das Ganze zu desavouieren, so wird er herbe enttäuscht werden. Der Schein trügt hier leider nicht. Ab Freitag im Kino.

“Arbitrage”: Richard Gere im Klischeesumpf der Wall Street

Robert Miller (Richard Gere) feiert den 60. Geburtstag in seinem Luxushaus mit seiner glücklichen Großfamilie inklusive Gattin Ellen (Susan Sarandon) und plant als Hedgefondsmanager gerade den Verkauf seines Unternehmens. Hinter der Fassade bröckelt es jedoch, hat der Finanzhai doch wieder einmal eine Affäre laufen, diesmal mit der französischen (!) Kunsthändlerin Julie (Topmodel Laetitia Casta). Zugleich muss er mit Nachdruck versuchen, seine Firma loszuschlagen, bevor seine Bilanzbetrügereien ans Tageslicht kommen. Als er dann auch noch einen Unfall mit seiner Geliebten hat und aus dem Autowrack flüchtet, kommt Miller gehörig unter Druck, als er weiterhin versucht, seine Taten vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Der von Tim Roth gespielte, schmierige Polizist Michael Bryer ist ihm doch bereits auf den Fersen.

Nicholas Jarecki hat auch das Drehbuch zu seinem Spielfilmdebüt beigesteuert und sich dabei leider in allzu ausgetretenen Pfaden auf den Weg gemacht. Zu vieles scheint bekannt, zu vieles hat man bereits gesehen. Plattitüden a la “Du weißt, wie es ist” jagen einander im fröhlichen Wettlauf um den Sager mit dem größten Bart. “Arbitrage” bietet in jedem Falle keine Analyse des Wall-Street-Kapitalismus, sondern ein Personendrama, das in manchen Szenen durchaus auch zu überzeugen weiß, wenn sich Miller mit seinem Gegenüber coole Preisverhandlungen liefert oder Regisseur Jarecki auf einen zumindest stilistisch ungewöhnlichen Schluss setzt. Ein Überflieger an der Börse würde der Film jedoch nicht.

(APA)

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