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Arbeitslosigkeit stark von Schulabschluss abhängig

AMS-Chef Kopf zum Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Schulabschluss.
AMS-Chef Kopf zum Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Schulabschluss. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Am Freitag hat das AMS eine Auswertung der Arbeitslosenzahlen im Kontext zu den Bildungsabschlüssen präsentiert.
392.600 Menschen im April arbeitslos

Personen mit maximal einem Pflichtschulabschluss sind weiterhin am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Jahresdurchschnitt 2024 betrug deren Arbeitslosenquote 21,3 Prozent, was dreimal so hoch war wie der Gesamtdurchschnitt von 7 Prozent. Für Personen mit einem Lehrabschluss lag die Quote bei 6,1 Prozent, während sie bei Fachhochschul- oder Universitätsabschlüssen 3 Prozent betrug.

AMS-Chef Kopf: Bildung ist ein Schutzschild gegen Arbeitslosigkeit

"Bildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit. Je höher die Bildung, desto geringer das Risiko arbeitslos zu werden oder längerfristig arbeitslos zu bleiben. Gerade in Zeiten der Digitalisierung, Ökologisierung und Internationalisierung der Arbeitswelt werden immer weniger Jobs für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss angeboten. Und diese Tendenz wird sich in Zukunft sogar noch verstärken", warnt AMS-Vorstand Johannes Kopf. Bildung wirke wie ein Schutzschild - je stärker es ist, desto besser halte es wirtschaftlichen Turbulenzen stand.

Die AMS-Zahlen sprechen jedenfalls eine klare Sprache: Rund 45 Prozent der 2024 arbeitslos vorgemerkten Personen hatten lediglich eine Pflichtschulbildung, etwa 28 Prozent verfügten über einen Lehrabschluss. Auf der Nachfrageseite wurden bei rund 40 Prozent der offenen Stellen mindestens eine abgeschlossene Lehrausbildung verlangt. Die Gruppe der Personen mit maximal Pflichtschulabschluss ist die einzige, die sich seit den 1990er Jahren in ihrer Arbeitslosenquote mehr als verdoppelt hat.

Arbeitslosigkeit: Tourismus als Anker für Personen mit geringer Ausbildung

Der Anteil von Personen mit Pflichtschulbildung ist bei Frauen mit 44 Prozent etwa gleich wie bei Männern. Deutlicher ist der Unterschied beim Anteil von Personen mit Lehrabschluss: 23 Prozent der arbeitslosen Frauen, aber 32 Prozent der arbeitslosen Männer haben eine Lehrausbildung absolviert. "Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass es in den westlichen Bundesländern weniger arbeitslose Personen mit maximal Pflichtschulabschluss gibt. Das liegt unter anderem daran, dass im Tourismus nach wie vor mehr Arbeitsplätze im Niedrigqualifikationssegment angeboten werden", so das AMS in seiner Spezialauswertung.

(APA/Red)

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