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Arbeitslosenzahl weiterhin hoch

In Deutschland verharrt die Arbeitslosigkeit weiterhin auf hohem Niveau. Laut Experten waren im August zwischen 4,36 bis 4,37 Millionen Menschen ohne Beschäftigung.

Dies wären zwischen 10.000 bis 20.000 mehr als im Juli, berichteten Vertreter von Wirtschaftsforschungsinstituten am Mittwoch. Der Vorjahresabstand habe sich damit auf 340.000 bis 350.000 erhöht. Die offiziellen Zahlen will die Bundesanstalt für Arbeit (BA) an diesem Donnerstag in Nürnberg bekannt geben.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hätte sich damit im August deutlich schlechter entwickelt als in den Vorjahren. In den zurückliegenden sechs Jahren war die Zahl der Erwerbslosen im August im Schnitt um 15.000 gesunken. Allerdings werde die Lage wegen der späten Sommerferien in den drei bevölkerungsreichsten Bundesländern Bayern, Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr etwas verzerrt, gaben die Fachleute zu bedenken.

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung geht für August von 4,36 Millionen Erwerbslosen im Vormonat aus, das Kieler Weltwirtschaftsinstitut hat für den August eine Arbeitslosenzahl von etwa 4,37 Millionen errechnet. Die Prognosen seien derzeit aber wegen der kaum abschätzbaren Wirkungen des Job-Aktiv-Gesetzes und der Hartz-Reform schwierig, betonten die Fachleute.

Die Auswirkungen der jüngsten Arbeitsmarkt-Reformen machten derzeit auch Voraussagen darüber schwer, ob die Erwerbslosigkeit im kommenden Winter die Fünf-Millionen-Grenze überschreiten wird. „Bei der jetzigen Konjunkturlage muss man eigentlich davon ausgehen. Sollten die Aktivierungsbemühungen der Arbeitsämter aber greifen, werden die fünf Millionen wohl nicht erreicht“, meinte Rainer Schmidt vom Kieler Weltwirtschaftsinstitut. „Wir werden aber auf jeden Fall in die Nähe dieser Grenze kommen“, schätzt der Experte.

Im Juli waren in Deutschland 4,352 Millionen Menschen arbeitslos. Dies waren 94.500 mehr als im Juni und 305.000 mehr als im Jahr davor. Die Arbeitslosenquote kletterte von 10,2 auf 10,4 Prozent. In Westdeutschland waren 2.734.500 Menschen arbeitslos (plus 71.400), im Osten 1.617.500 (plus 23.100). Erstmals seit zwei Monaten war auch die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen wieder gestiegen – und zwar um 7000 auf 4,408 Millionen. Dies weist nach Experten- Einschätzung auf die unvermindert schwierige Lage am Arbeitsmarkt hin.

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