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Arbeitslosenquote in Tschechien auf Rekordhoch

Kündigungen im Bauwesen haben die Arbeitslosigkeit in Tschechien auf ein Rekordhoch schnellen lassen. Rund 542.500 Menschen seien Ende Dezember als erwerbslos registriert gewesen.

Damit sei die Quote im Vergleich zu November von 9,9 auf 10,3 Prozent gestiegen.

Im Jänner sei sogar ein weiterer Anstieg auf 10,7 Prozent nicht auszuschließen, erklärte ein Experte gegenüber der Prager Nachrichtenagentur CTK. Vor einem Jahr, im Jänner 2003, hatte die Quote erstmals seit dem Wendejahr 1989 landesweit die Zehn-Prozent-Marke überschritten. Sie war aber dann nach und nach wieder gesunken.

Ein Behördensprecher nannte heute den deutlichen Anstieg „saisonbedingt”. Wegen des harten Winters habe es in der Landwirtschaft und vor allem im Bauwesen zahlreiche Kündigungen gegeben. Zudem sei es zum Jahresende zu einer Reihe von Firmenpleiten gekommen. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnete im Dezember erneut Prag (rund 3,0 Prozent), dagegen blieb der Wert im strukturschwachen Grenzgebiet zu Deutschland bei etwa 20 Prozent.

Das Rekordhoch könnte nach Ansicht politischer Beobachter die Diskussion um eine Beschränkung des tschechischen Arbeitsmarktes für Ausländer anheizen. Die Regierung in Prag hatte am Mittwoch beschlossen, sich einen Gastarbeiterstopp gegenüber bestimmten Ländern vorzubehalten, sollten aus diesen unverhältnismäßig viele Arbeitsuchende nach Tschechien drängen. Dabei sei grundsätzlich nicht ausgeschlossen, dass dies auch für Arbeitnehmer aus Deutschland und Österreich gelten könnte, hieß es.

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