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ARA möchte mehr Menschen zum Mülltrennen motivieren

ARA möchte rund 11 Prozent der Bevölkerung zum Mülltrennen dazugewinnen.
ARA möchte rund 11 Prozent der Bevölkerung zum Mülltrennen dazugewinnen. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
ARA möchte mehr Menschen in Österreich dazu motivieren, Müll zu trennen. Das Potenzial an Menschen, die man zusätzlich dafür gewinnen könne, liege bei elf Prozent.
Diese App soll Mülltrennung noch einfacher machen

In Wien, Niederösterreich, Kärnten, Teilen von Oberösterreich und Salzburg werden ab dem 1.1.2023 alle Metallverpackungen und Kunststoffverpackungen im Gelben Sack gesammelt. Die nächste Gelbe Tonne steht im Schnitt nur 150 Meter entfernt, sagte Harald Hauke, Vorstand der Altstoff Recycling Austria (ARA), bei einem Pressegespräch in Wien. Bequem und einfach - das seien wichtige Motivatoren für Abfalltrennung.

Mülltrennung: ARA möchte mehr Menschen dazugewinnen

Die ARA hat fest vor, es auszuschöpfen, denn die EU-Vorgaben zur Kreislaufwirtschaft sehen ab 2025 höhere Recyclingquoten vor. Bei Papier und Glas etwa ist Österreich den Zielen voraus. Aber bei Kunststoff besteht Aufholbedarf, die Quote muss bis 2025 verdoppelt werden.

Integral Marktforschung hat im Auftrag der ARA zum dritten Mal seit 2012 Verhalten und Einstellungen bei Abfalltrennung untersucht. Quer durch alle Sinus-Milieus - Gruppen mit ähnlichen Werten und sozialer Lage - sei ein gemeinsamer Nenner, dass Klimaschutz eine immer größere Bedeutung habe. Er sei auch "der wesentliche Treiber für Abfalltrennung". "Diese neue Einstellung müssen wir nutzen, um noch mehr Menschen zu motivieren", meinte Hauke. Das Zuwachspotenzial an Personen, die eine Bereitschaft zu "noch häufigerer getrennter Sammlung und hoher Trenndisziplin aufweisen", mache elf Prozent aus.

Umfrage: Neun von zehn trennen laut eigenen Angaben Müll

Details aus der Befragung: Neun von zehn Menschen trennen laut eigenen Angaben ihren Abfall, insgesamt 30 Prozent mehr als noch vor vier Jahren - allen voran im Burgenland Lebende (43 Prozent) und jüngere Menschen. Nur eine verschwindende Minderheit gab an, heute weniger Müll zu trennen als früher, berichtete Bertram Barth, Geschäftsführender Gesellschafter von Integral. Der wichtigste Grund ist die veränderte Einstellung zum Klimaschutz (52 Prozent). Auch einfachere Sammelsysteme (41 Prozent) und bessere Informationen (39 Prozent) motivieren. Am häufigsten werden von den Befragten Altpapier (89 Prozent), Glasflaschen (85 Prozent), alte Batterien (80 Prozent), defekte Elektronikgeräte (80 Prozent) und Kunststoffgetränkeflaschen (79 Prozent) getrennt gesammelt.

Größte Menge nicht getrennter Müll enfällt auf zwei Millieus

Die größten Mengen nicht getrennt gesammelten Abfalls entfallen auf zwei Milieus, die von der Meinungsforschung als "Hedonistinnen und Hedonisten" bzw. als "Adaptiv-Pragmatische Mitte" eingestuft werden. Die zweite Gruppe - der "neue Mainstream" - sei am ehesten zu motivieren. Sie umfasse 14 Prozent der Bevölkerung bzw. fast 1,1 Millionen Menschen und sei geprägt von Nutzendenken und Bequemlichkeit. Mülltrennung könne hier als einfacher Beitrag zum Umweltschutz, als Vorsorge für die Zukunft der Kinder und als zeitgemäß und opportun funktionieren. Die Vereinheitlichung der Sammlung von Kunststoffverpackungen in der Gelben Tonne bzw. dem Gelben Sack sei ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung und für mehr Convenience, betonte Hauke. Hedonisten wiederum könnten mit Digitalisierung gewonnen werden. Die App "Digi-Cycle" bietet nicht nur Informationen und Service, sie soll mit Prämien auch den Spaßfaktor bedienen.

"Vielen Menschen ist es ein großes Bedürfnis, selbst etwas zum Klimaschutz beizutragen", sagte Barth. "Mülltrennung ist ein konkreter Beitrag."

(APA/Red)

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