Mehrere hundert Menschen hatten sich vor einer Videoleinwand versammelt. Als Kardinal Joseph Ratzinger das erste Mal auftrat, gab es spontanen Applaus.
Viele waren zufällig zu der Videoübertragung gestoßen, die vor dem Dom ausgestrahlt wurde. Die Wienerin Annemarie Walentin befand sich bei der Bekanntgabe der Einigung der Kurie in Rom gerade im Dom, wie sie erzählte: Dann hat die Pummerin geläutet und wir haben gewusst, es gibt einen neuen Papst. Von der Wahl Ratzingers sei sie nicht überrascht gewesen: Das war eine 50:50-Chance, meinte sie. Interessant wird es, wie er das Papstamt ausübt, fügte sie hinzu.
Ebenfalls zufällig stieß Roland Bulla zu der Live-Übertragung. Er hatte nicht mit der frühen Einigung gerechnet, sagte er: Ich hätte auf morgen getippt. Beim Papst-Lotto wäre der Wiener gut gelegen. Er sei sich zu 100 Prozent sicher gewesen, dass Ratzinger der neue Papst wird. Wenig optimistisch zeigte er sich, was die Amtszeit des neuen Kirchenoberhauptes angeht. Er erwarte sich eine Stagnation, Ratzinger sei ein Übergangspapst. Während des ersten Auftritts des neuen Papstes sah man zahlreich Menschen auch am Wiener Stephansplatz stumm beten. Gegen 19.00 Uhr läutete erneut die Pummerin und viele strömten ins Innere des Doms, wo das neue Kirchenoberhaupt bekannt gegeben wurde.
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