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Apotheken bieten Beratung für Raucher an

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Anhänger des Glimmstängels, die fit sein wollen für das im kommenden Jahr in Kraft tretende teilweise Rauchverbot in Lokalen, haben im kommenden Monat die Möglichkeit, sich in Apotheken Rat und Hilfe zu holen.

Von 5. bis 17. November finden die diesjährigen Raucherberatungswochen statt, zu denen 10.000 Menschen erwartet werden, die künftig auf Zigaretten verzichten möchten. Im vergangenen Jahr haben sich im Rahmen der Beratungswochen 9.000 Raucher über Möglichkeiten informiert, wie man am besten und nachhaltigsten dem Nikotinkonsum abschwört. Der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze sprach bei von der “größten Aktion dieser Art in Europa”, Ernest Groman, der Leiter des Nikotinstituts Wien, von einer der “größten kontinentaleuropäischen Initiativen”.

Die Experten plädieren für einen zwei bis drei Monaten dauernden Entzug mit Hilfe von Nikotinersatz, der in entsprechend hoher Dosierung auch vor der mit dem Verzicht auf Zigaretten vielfach einhergehenden Gewichtszunahme schützt: “Die Gewichtszunahme fällt umso geringer aus, je höher die Nikotinsubstitution ist”, erklärte die Lungenfachärztin Irmgard Homeier vom Otto Wagner Spital in Wien.

Die Gefahren lauern aber ohnehin woanders. “Die Last von zwei Kilo mehr ist nicht gleichzusetzen mit der Bürde einer lebenslangen COPD”, erklärte die Medizinerin. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung – Hauptrisikofaktor ist anhaltender Tabakkonsum – ist seit 1990 von der sechst- zur vierhäufigsten Todesursache weltweit aufgestiegen. 90 Prozent der Fälle wären zu verhindern, wenn es keinen Zigarettenrauch gäbe.

Die bevorstehende Verschärfung des Tabakgesetzes wird nach Überzeugung von Kunze Anlass für viele Menschen sein, mit dem Rauchen aufzuhören. “Es ist ein großer Schritt vorwärts erzielt worden”, sagte der Mediziner. Er rechnet damit, dass es zahlreiche Nichtraucher-Lokale geben wird, “weil es vielen Gastwirten zu blöd ist umzubauen”. Kunze ist aber nicht kategorisch gegen Lokale, in denen Nikotinkonsum gestattet ist. “Es liegt an uns, dem Bürger, ob wer reingeht oder nicht.”

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