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Apfel-Diplomatie: Syrien kauft Golan-Äpfel

Erstmals seit der israelischen Eroberung der Golan-Höhen 1967 hat Syrien Handel mit den dortigen drusischen Bauern aufgenommen. Nach syrischen Angaben überquerten am Montag sechs Lastwagen die Grenze.

Das politisch bedeutsame Geschäft wurde mit Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes und den Truppentrennungs- und Beobachterstreitkräften der Vereinten Nationen (UNDOF) abgewickelt.

Der syrische Abgeordnete Ismail Meri, der auf der syrischen Seite der Grenze auf die Äpfeltransporte wartete, sprach von einer „humanitären Operation“. Aus seiner Sicht seien die “Äpfel von Syrern auf syrischem Land angebaut“ worden.

Die Drusen sind eine als Ableger des Islam entstandene Religionsgemeinschaft. Sie leben heute hauptsächlich im Nahen Osten, insbesondere im Libanon, in Israel und auf den 1981 von Israel annektierten Golan-Höhen. Auf dem Bergplateau leben etwa 25.000 Drusen, von denen nur wenige die israelische Staatsangehörigkeit angenommen haben.

Angesichts wirtschaftlicher Schwierigkeiten der drusischen Bauern hatte Syrien ihren Bitten nachgegeben, überschüssige Äpfel in dem mit Israel verfeindeten Land verkaufen zu können. Daraufhin hatte auch Israel dem Handel zugestimmt. Nach Angaben des Roten Kreuzes sollen insgesamt 7000 Tonnen innerhalb der kommenden Wochen über die Grenze transportiert werden.

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