Anzahl der Arbeitslosen im März erneut gesunken

Ende des Monats waren laut Daten des Arbeitsmarktservice 333.954 Personen arbeitslos oder befanden sich in Schulung, das sind um 1.933 Personen bzw. 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag nach nationaler Berechnung bei 6,2 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im März 2022. Ebenso rückläufig war die Zahl der offenen Stellen.

März: Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken
"Obwohl die Wirtschaftsrallye offensichtlich vorbei ist, kann das AMS noch einmal - und damit zum 25. Mal in Folge - eine sinkende Arbeitslosigkeit verkünden", freute sich AMS-Chef Johannes Kopf über die Entwicklung. Etwa die Hälfte der Bundesländer und die Jugend weise aber bereits steigende Arbeitslosenzahlen auf. In den kommenden Monate sei mit einer Eintrübung zu rechnen, so Kopf.
Jugendarbeitslosigkeit stieg an
So stieg die Jugendarbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent, wogegen die Entwicklung bei älteren Personen (ab 50 Jahren) mit minus 6,1 Prozent weiter positiv ist. Einen Anstieg gab es wie schon im Februar bei den Männern (plus 1,5 Prozent), während bei Frauen mit minus 3 Prozent ein erneuter Rückgang verzeichnet wurde. Mit Blick auf die Männer-Arbeitslosigkeit verwies Kopf auf eine sinkende Beschäftigung am Bau, die der Hauptgrund für die erhöhte Arbeitslosenzahl sei.
Nach Bundesländern betrachtet zeigen sich relative Rückgänge in Niederösterreich (-3,9 Prozent), Tirol (-3,2 Prozent), Burgenland (-1,3 Prozent), Wien (-0,7 Prozent) und Kärnten (-0,3). Gestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen in Salzburg (+2,9 Prozent), der Steiermark (+2,3 Prozent), Oberösterreich (+1,2 Prozent) und Vorarlberg (+0,4 Prozent).
Sofort verfügbare offene Stellen wurden weniger
Laut den AMS-Daten ist neben der Zahl der Arbeitslosen in Österreich auch der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen nach unten gegangen. Gegenüber dem Vorjahr verringerten sich die Vakanzen um 11.213 bzw. 9,1 Prozent.
Erfreut über die Entwicklung zeigte sich Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). "Vor dem Hintergrund, dass sich die Wirtschaft vor einem Jahr im Aufschwung nach den Corona-bedingten Einschränkungen befunden hat, ist die aktuelle Arbeitsmarktlage positiv", wurde er in einer Aussendung zitiert. Die aktuelle Situation zeuge davon, dass sich der Arbeitsmarkt trotz abflachender Konjunktur weiter in einer sehr guten Verfassung befinde.
Die Arbeiterkammer, der Österreichische Gewerkschaftsbund und die Industriellenvereinigung nahmen die aktuellen Zahlen hingegen zum Anlass, weitere Maßnahmen für den Arbeitsmarkt zu fordern. Während die AK auf ein Nachschärfen bei der Kinderbetreuung oder im Bereich des öffentlichen Verkehrs drängt, sieht der ÖGB vor allem einen Hebel in der Verbesserung von Qualifizierungsmaßnahmen. Die IV wiederum verlangt nach zusätzlichen Anreizen, um Menschen in Beschäftigung zu bringen.
Arbeitsmarkt: Wifo und IHS erwarten weiter stabile Entwicklung
Wirklich düster sind die Aussichten jedoch nicht. Die Konjunkturexperten des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) erwarten für das Gesamtjahr weiter eine stabile Entwicklung am Arbeitsmarkt. Das Wifo geht von einem Anstieg der nationalen Arbeitslosenrate um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent aus, das IHS rechnet mit einer Seitwärtsbewegung, wie aus ihrer zuletzt vorgelegten Konjunkturprognose hervorgeht.
(APA/Red)