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Anton Karas feiert 100. Geburtstag

Er ist mit einer kleinen Melodie zum Weltstar aufgestiegen und hätte am 7. Juli 2006 seinen 100. Geburtstag gefeiert: Anton Karas.

Aus diesem Anlass findet in Wien ein ganzer Reigen von Veranstaltungen zum Gedenken an den Zitherspieler statt, der mit der Filmmusik zum Klassiker „Der dritte Mann“ Berühmtheit erlangte. Bis heute ist sein „Harry-Lime-Thema“ das einzige heimische Musikprodukt, das neben Falcos „Amadeus“ die Nummer 1 der US-Hitparade erklommen hat.

Im Wiener „Dritte Mann Museum“ im Bezirk Wieden finden sich heute 390 Cover-Versionen des Klassikers – von den Beatles ebenso wie Hillbilly-Versionen. Hier findet seit dem 20. Juni auch die skurrilste Ausstellung im Gedenken an den Zitherspieler statt: „Karas gekonnt geklont“. Noch bis zum 29. Juli hat die Künstlergruppe „Die halbe Wahrheit“ Exponate wie die „Woodstock-Zither“ ausgestellt, die grellbunt bemalt ist.

Laut der – fiktiven – Rahmenhandlung der Schau hat ein südkoreanischer Genetiker von Karas vier Klone erstellt, die zwar lebensfähig, aber so gar nicht dem Vorbild ähnlich waren: Die Künstlergruppe. Außerdem gibt es im Museum Diners unter dem Motto „Karasmania“ mit Filmvorführung und kunsthistorischer Einordnung.

Etwas ernster geht es bei den weiteren Veranstaltungen in der Stadt zu: Morgen, Dienstag, wird bei Karas’ Geburtshaus in der Brigittenauer Leystraße eine Gedenktafel zu Ehren des Musikers enthüllt. Drei Tage später, am 7. Juli, folgt ein Konzert von Hannelore Laister und dem Zitherlehrerquartett in der Bezirksvertretung, wo neben Karas-Werk auch Klassiker wie „Glasscherben-Tanz und „Das liegt bei uns im Blut“ zum Besten gegeben werden.

In der Gebietsbetreuung des Bezirks wird außerdem vom 13. September an in einer Ausstellung das Leben des Künstlers Karas näher beleuchtet. Dies begann am 7. Juli 1906 in der Brigittenau, wo Karas seine Jugend im Arbeitermilieu verbrachte. Nach einer Schlosserlehre besuchte er, der bereits mit zwölf Jahren seine erste Zither erhalten hatte, die Musikakademie und arbeitete fortan als Zitherspieler in Simmeringer Heurigenlokalen.

Dort wurde er 1948 vom Dritten-Mann-Regisseur Carol Reed entdeckt. Durch den enormen Erfolg seiner einzigen Komposition, die er damals für den Klassiker schrieb, konnte Karas auf eine mehrjährige Welttournee gehen, die ihn vor den Papst und den japanischen Kaiser führte. Zurück in Wien eröffnete er 1953 seinen Heurigen „Zum dritten Mann“, den er bis zu seinem Rückzug 1966 betrieb. Gestorben ist der Zither-Star am 10. Jänner 1985.

Tipp: Wiener Spaziergänge: auf den Spuren eines Filmklassikers!

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