Antisemitismus bald so stark wie in 30ern
Die Beziehungen zwischen Europa und den USA hätten sich seit deren bitterer Auseinandersetzung über den Irak-Krieg im vergangenen Jahr verbessert, sagte US-Botschafter Rockwell Schnabel am Donnerstag vor rund 400 Gästen eines Abendessens des American Jewish Committee in Brüssel. Aber es gibt ein Thema, an dem wir gemeinsam weiter arbeiten können,” fügte er hinzu. Es ist das Ziel, das Thema des Antisemitismus zu überwinden, der sich – so weit ich es sehe und darüber lese – derzeit einem Punkt annähert, an dem er so schlimm ist wie in den dreißigern.” Schnabel machte keine weiteren Ausführungen dazu.
EU-Außenpolitik-Koordinator Javier Solana sagte bei demselben Anlass: Jüngste antisemitische Taten und Äußerungen in Europa sind empörend. Dass Synagogen angezündet werden, dass Juden auf der Straße körperlich misshandelt und verbal verunglimpft werden, ist absolut nicht akzeptabel. Aber lassen sie uns zwei verschiedene Dinge nicht miteinander vermischen. Antisemitische Handlungen und Aussagen in der Europäischen Union sind nicht antisemitische Taten der Europäischen Union. Die Politik der Europäischen Union ist weder antisemitisch noch anti-israelisch.”
Mehrere jüdische Organisationen haben sich in jüngster Zeit besorgt darüber geäußert, dass der Antisemtismus in EU-Ländern zunehme. Auch warfen sie der EU vor, antisemitische Einstellungen und Auffassungen zu fördern. Die EU hat diesen Vorwurf mit Nachdruck zurückgewiesen.