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Antiamerikanische Proteste

Antiamerikanische Proteste haben den Besuch der US-Präsidentengattin Laura Bush im Felsendom überschattet. Zahlreiche Demonstranten riefen ihr zu, sie habe an diesem den Moslems heiligen Ort nichts zu suchen.

„Wir lehnen im Prinzip keinen Besucher der Al-Aksa-Moschee ab“, erklärte die radikalislamische Hamas in einer Stellungnahme. „Aber in dem Besuch von Frau Bush sehen wir einen Versuch, das Gesicht Amerikas reinzuwaschen, nachdem amerikanische Vernehmungsbeamte den Koran geschändet haben.“

Die Hamas bezog sich damit auf einen inzwischen zurückgezogenen Bericht des US-Magazins „Newsweek“, wonach Soldaten in Guantanamo einen Koran die Toilette hinuntergespült haben sollen.

Zuvor hatte Bush bewacht von zahlreichen Sicherheitskräften die Klagemauer in Jerusalem besucht und nach jüdischer Tradition einen Zettel mit ihren Wünschen in einen Spalt gesteckt. Auch dort war es zu Protesten gekommen. Etwa 40 Demonstranten forderten die Freilassung des verurteilten israelischen Spions Jonathan Pollard, der in den USA eine lebenslange Haftstrafe verbüßt. Die Demonstranten standen auch vor dem Amtssitz von Präsident Moshe Katzav, Bushs erstem Stopp in Israel.

Als nächstes wollte die amerikanische First Lady Jericho besuchen und dort mit acht palästinensischen Politikerinnen sprechen. In Jerusalem stand ein Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem auf dem Programm, wo an die sechs Millionen jüdischen Opfer der NS-Zeit erinnert wird. Am Montag wollte sie noch in die Stadt Abu Gosh nahe Jerusalem reisen und dann nach Ägypten fliegen.

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