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Anthering: Streit zwischen Landwirt und Roma eskaliert

Ein Streit zwischen einem Landwirt und einer Gruppe Roma ist am Wochenende in Anthering (Flachgau) eskaliert. Der Bauer hat der Großfamilie verboten auf seinem Feld zu campieren, woraufhin er beschimpft wurde und auch eine Morddrohung kassierte. Der Landwirt bat öffentlich auf Facebook um Hilfe. Am Sonntag haben die Roma ihre Zelte in Anthering abgebrochen und sind weitergezogen.
Streit in Anthering eskaliert
Landwirt verzweifelt
Roma ziehen weiter

„Wenn ich dich erwische alleine mache ich dich kalt”, mit diesen Worten soll ein Roma dem Landwirten in Anthering gedroht haben. Der Landwirt machte den Streit mit den Roma am Samstag auf seiner Facebook-Seite publik und bat um Hilfe, da die Polizei bisher kaum etwas gegen die wild campierenden Roma unternehmen konnte. Der Facebook-Eintrag schlägt hohe Wellen und wurde bisher über 1.700 Mal geteilt.

15 Wohnmobile auf Wiese in Anthering

Mit 15 Wohnmobilen wollten die Roma auf dem Feld des Landwirts nahe des Tennisplatzes in Anthering campieren. Der Landwirt untersagte es der wandernden Großfamilie, die das Verbot aber schlichtweg ignorierte. „Nach Klarstellung der Tatsachen boten sie mir auch Geld, sofern sie in der Wiese stehen bleiben könnten. Ich war jedoch anständig verärgert, da es sich doch um eine Wiese im dritten Schnitt handelte, die ich am nächsten Tag zum eingrasen beginnen wollte” schreibt der Landwirt auf Facebook. Erst der Antheringer Bürgermeister schaffte es, dass ein Teil der Wohnwägen auf einem geschotterten Platz abgestellt wurden – dennoch blieben einige Autos in der Wiese stehen.

“Polizei ist machtlos”

Da die Polizei nichts machen konnte, die Roma den Platz nicht verlassen wollte, versuchte der Landwirt dann mit einem unkonventionellen Mitteln die restlichen Roma dazu zu bewegen, auf den Schotterplatz zu wechseln und griff zur Gülle: “Und donn hab ich also zum Güllefahren begonnen. Knapp zu ihren Wägen jedoch so weit weg dass ich sicher keinen verschmutze”, schildert der Landwirt auf Facebook. Schließlich eskalierte die Situation. Der Bauer wurde nach eigenen Angaben von rund 50 Roma mit Steinen und Müll beschmissen, einer soll mit einer Eisenstange gegen den Traktor geschlagen haben. Schließlich folgte eine Morddrohung.

Der Landwirt alarmierte daraufhin erneut die Polizei: „Nach einem 15-minütigen Telefonat mit der Polizei, kamen diese noteiligst vorbei, weil sie bei Sachbeschädigung kommen müssen. Aussage der Polizei wieda a moi, mir san mochtlos. I hob zwor a Delle an Kotflügel, eine Morddrohung, oba se können do ned fü mocha”, schreibt der Landwirt auf Facebook.

Roma am Sonntag weitergereist

Am Sonntag haben die Roma ihre Zelte in Anthering abgebrochen und sind weiter gezogen. Der Landwirt reagierte Sonntagabend auf den Abzug der Roma erleichtert, ein ungutes Gefühl hat er aber immer noch: “Sie bezahlten mir a Kleinigkeit für meinen Schaden und versprachen den gesammten Müll von der Wiese zu beseitigen. Zwor nur a Tropfen auf den heißen Stein, oba bessa wi nix. I hoff halt nur dass de ned auf irgendeinen Racheakt kommen. (…) Grund dürfte woll das große Medieninteresse sein, was wir durch Facebook geweckt haben”, so der Bauer.

Die Roma sind eine seit rund 700 Jahren in Europa beheimatete Bevölkerung. Geschichtlich war das reisende Volk spätestens seit Beginn des 16. Jahrhunderts zahlreichen Formen von Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt und auch heute noch sind Roma Diffamierung und Diskriminierung ausgesetzt und in vielerorts eine von der Mehrheitsbevölkerung nicht erwünschte Minderheit. In Österreich wurden die Roma vor 20 Jahren als Volksgruppe anerkannt.

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