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Anstieg der Corona-Fälle sorgt für Engpässe bei Blutkonserven: Rotes Kreuz appelliert zum Blutspenden

Dringender Aufruf zum Blutspenden vom Roten Kreuz.
Dringender Aufruf zum Blutspenden vom Roten Kreuz. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Die zunehmende Zahl von Corona-Erkrankungen hat jetzt auch einen Mangel an Blutkonserven verursacht. Teilweise gibt es deshalb bereits Verschiebungen oder Absagen von Operationen.

"Herbst- und Schulbeginn verursachen leider erneut einen veritablen Anstieg der Corona-Fälle. Vor allem im Osten Österreichs sind aktuell viele Menschen krank und können jetzt nicht zur Blutspende kommen", so der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, am Freitag. Das Rote Kreuz rief daher dringend für die nächsten Wochen zum Blutspenden auf.

Dringender Aufruf von Rotem Kreuz zum Blutspenden

"Wie jedes Jahr sind unsere Blut-Lagerstände nach dem Sommer auf einem niedrigen Niveau und normalerweise würden wir diese jetzt aufbauen, um gut in die kalte Jahreszeit zu starten. Die aktuelle Krankheitswelle macht uns leider einen gefährlichen Strich durch die Rechnung", erläuterte Foitik in einer Aussendung die Lage. "Wir sind in großer Sorge, dass wir jene 1.000 Blutkonserven, die wir jeden Tag in Österreich brauchen, um das Leben von Patientinnen und Patienten zu retten, nicht länger liefern können. Kommen Sie daher, wenn Sie gesund sind, jetzt dringend zur Blutspende!", appellierte er und bat Spendenwillige darum, online auf https://blut.at Termine zu vereinbaren. Gleichzeitig bat das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK), sich bei der Blutspende in Geduld zu üben. "Die Corona-Fälle betreffen alle, und damit auch unser Personal", sagte ÖRK-Sprecherin Margit Draxl zur APA. Wegen einer höheren Zahl von Krankenständen kann es daher zu etwas längeren Wartezeiten kommen. "Wir bitten die Spenderinnen und Spender dafür um Verständnis", betonte Draxl.

Situation besonders in Ostösterreich dramatisch

Die Situation sei besonders in Ostösterreich bereits dramatisch, bestätigten die Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Laut einer Aussendung der niederösterreichischen Ärztinnen- und Ärztekammer (ÄKNÖ) vom Freitag müssen bereits Operationen abgesagt oder verschoben werden. Der erste Vizepräsident der ÄKNÖ, Andreas Zeitelberger, erläuterte: "Die Situation ist dramatisch, es muss bereits triagiert (Priorisierung von Patienten nach Krankheitsschwere und Dringlichkeit der Behandlung, Anm.) werden. Aus meiner Erfahrung als Unfallchirurg muss ich leider bestätigen, dass uns derzeit nichts anderes übrig bleibt, als Operationen zu verschieben, weil nicht ausreichend Blutkonserven zur Verfügung stehen." Dazu kommt laut ÄKNÖ, dass die Bestimmungen für die Blutspende seit 1. Juni verschärft sind. Demnach dürfen Männer statt früher sechs nur mehr vier Mal pro Jahr Blut spenden, bei Frauen wurde die Anzahl von vier auf drei Mal reduziert.

Blut nicht künstlich herstellbar und nur 42 Tage haltbar

"Blut ist nach wie vor das wichtigste Notfallmedikament und für viele Menschen in den Spitälern überlebenswichtig. Es ist nicht künstlich herstellbar, und Blutkonserven sind nur 42 Tage lang haltbar. Leider gehen nur 3,35 Prozent der spendenfähigen Bevölkerung Blutspenden - Österreich braucht jetzt mehr junge Menschen, die regelmäßig zur Spende gehen", appellierte Foitik. Spenden dürfen grundsätzlich alle Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren (Erstspender bis zum 60. Geburtstag), die gesund sind und gewisse gesetzliche Voraussetzungen erfüllen. Mitzubringen sind ein gültiger Ausweis und etwas Zeit.

(APA/Red)

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