Anschläge auf Moscheen im Irak
Zwei Tage nach der Zerstörung der Minarette der Goldenen Moschee der Schiiten in der Stadt Samarra sprengten religiöse Fanatiker am Freitag im Südirak einen sunnitischen Schrein in die Luft. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Kuppel und das Minarett der Grabmoschee von Talha bin Obeid-Allah, eines Gefährten des Propheten Mohammed, in Al-Subair seien zerstört worden. Am Freitag starben im Irak vier US-Soldaten.
Der sunnitische Rat der Religionsgelehrten protestierte gegen die zahlreichen Angriffe auf sunnitische Moscheen im Irak in den vergangenen zwei Tagen. In Basra seien mehrere unschuldige Gläubige in den Moscheen getötet worden, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Rates. Auch in Hilla, südlich von Bagdad, waren am Donnerstag Moscheen angezündet worden.
In seiner Freitagspredigt in der Imam-Hussein-Moschee in Kerbela erklärte der schiitische Geistliche Scheich Abdul Mahdi al-Kerbelai, die irakischen Sicherheitsbehörden hätten vor dem jüngsten Angriff auf die Grabmoschee von Samarra ausreichende Hinweise gehabt, dass Extremisten erneut einen Anschlag auf das Heiligtum planten, in dem bereits im Februar 2006 eine Bombe explodiert war. Al-Kerbelai, der als Vertrauter des religiösen Oberhauptes der irakischen Schiiten, Großayatollah Ali al-Sistani, gilt, forderte die Regierung auf, den Schrein in Samarra wieder aufzubauen. Dies sei nach dem ersten Anschlag versäumt worden, kritisierte er.
Die US-Armee teilte unterdessen mit, Aufständische hätten am Donnerstag im Irak vier amerikanische Soldaten getötet. Ein Soldat wurde nach Militärangaben in der Provinz Dijala erschossen. Drei weitere Soldaten seien bei einem Sprengstoffanschlag in der Nähe von Kirkuk im Norden ums Leben gekommen.
Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete unter Berufung auf die Polizei, bei einem Angriff von Extremisten auf eine Polizeipatrouille nahe der nordirakischen Stadt Kirkuk sei am Donnerstagabend ein Kind getötet worden. Polizisten seien nicht verletzt worden.