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Anschlagspläne auf Wiener Westbahnhof: U-Haft für Teenie verlängert

U-Haft für 15-Jährigen verlängert.
U-Haft für 15-Jährigen verlängert. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Das Landesgericht für Strafsachen hat am Donnerstag die U-Haft für jenen 15-jährigen IS-Anhänger um vier Wochen verlängert, der im Zusammenhang mit Anschlagsplänen gegen den Wiener Westbahnhof im vergangenen Juli zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilt wurde und unter Anrechnung der U-Haft im Oktober auf freien Fuß kam.
Zwei Jahre teilbedingt für Teenie
Pläne für Terroranschlag auf Wiener Westbahnhof

Am 25. November wurde er neuerlich festgenommen, weil er vom Verfassungsschutz observiert und bei möglichen terroristischen Umtrieben beobachtet wurde.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen den Jugendlichen seither wegen verbrecherischen Komplotts sowie terroristischer Straftaten. Wie Gerichtssprecher Christoph Zonsics-Kral auf APA-Anfrage erläuterte, nimmt das Landesgericht beim 15-Jährigen weiterhin Tatbegehungs- und Tatausführungsgefahr an. Der aktuelle U-Haft-Beschluss ist bis 12. Jänner rechtswirksam. Der Jugendliche soll sich während seiner Inhaftierung und nach seiner Enthaftung weiter radikalisiert und im Sinne der Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) betätigt haben. Von einer "hohen Affinität zu radikal-islamistischer Propaganda sowie zu Stichwaffen und ähnlichen Gegenständen" war seitens der Polizeibehörden die Rede, als der Bursch vor etwas mehr als zwei Wochen festgenommen wurde.

Junger IS-ler wollte Messer kaufen

Dem vorangegangen waren Observationen des Wiener Landesamts für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE). Nach APA-Informationen wurde der 15-Jährige erwischt, als er ein Messer kaufen wollte. Da er mit einem Waffenverbot belegt war, soll er sich dazu eines älteren Cousins "bedient" haben, den er in ein Waffengeschäft schickte. Während der Cousin das Messer erwarb, soll der 15-Jährige draußen gewartet haben.

Nachdem der Kauf geglückt und das Messer in den Besitz des 15-Jährigen gelangt war, orteten die Behörden Gefahr im Verzug. Das Einsatzkommando Cobra stürmte zusammen mit LSE-Beamten die Wohnung der Eltern des Burschen in Wien-Hernals. Nach dessen Festnahme wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dabei wurde das Handy des 15-Jährigen sichergestellt. Das Ergebnis einer Handy-Auswertung ist noch ausständig.

In JA Josefstadt angeblich in Rufkontakt zu verhindertem Swift-Attentäter

In der Justizanstalt (JA) Josefstadt dürfte der 15-Jährige nicht gänzlich von anderen IS-Anhängern abgeschirmt sein. Wie der APA von mehreren Quellen berichtet wurde, soll er wiederholt "Rufkontakt" mit Beran A. gehabt haben - jenem mittlerweile 20-Jährigen, der Anfang August 2024 einen Terror-Anschlag auf ein Konzert der US-Sängerin Taylor Swift im Ernst-Happel-Stadion geplant gehabt haben soll. Wenige Tage vor dem Termin konnten Beamte der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) Beran A. gerade noch rechtzeitig aus dem Verkehr ziehen. Seither sitzt er in der JA Josefstadt in U-Haft.

Das erstgerichtliche Urteil für den verhinderten Westbahnhof-Attentäter wurde übrigens in zweiter Instanz erhöht. Das Oberlandesgericht (OLG) Wien gab einem Rechtsmittel der Staatsanwaltschaft Wien Folge. Am 8. Oktober wurden im Zug einer Strafberufung drei Jahre Haft, davon ein Jahr unbedingt, festgesetzt.

(APA/Red)

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