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Anschläge und Schießerei in Riad

Zwei koordinierte Terroranschläge sowie eine Schießerei haben in der saudiarabische Hauptstadt Riad mindestens zehn Menschen das Leben gekostet.

Beim ersten Anschlag detonierte am Mittwochabend eine ferngezündete Autobombe in einem Tunnel beim Innenministerium. Dabei wurden nach amtlichen Angaben fünf Sicherheitsagenten und einige Passanten verletzt, keiner von ihnen lebensgefährlich. In einer im Fernsehen verbreiteten Erklärung machte das Innenministeriums das Terrornetzwerk El Kaida für die Tat verantwortlich.

Berichte über Tote bei diesem Anschlag gab es von offizieller Seite nicht. Dem Fernsehen zufolge wurde jedoch ein unbeteiligter Autofahrer getötet. Die beiden Männer, die die Detonation ausgelöst haben sollen, flohen laut Polizei in den Norden der Hauptstadt, wo sie später gestellt worden seien. Sie und mehrere Komplizen hätten sich daraufhin ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften geliefert. Dabei seien sieben Extremisten getötet und mehrere Polizisten verletzt worden.

Etwa eine halbe Stunde nach dem ersten Anschlag sprengten sich vor einem knapp zehn Kilometer entfernten Zentrum zur Rekrutierung von Soldaten zwei Selbstmordattentäter mit einem Auto in die Luft, wie die Behörden weiter mitteilten. Zwölf Sicherheitsbeamte in dem Zentrum sowie mehrere Passanten seien von umherfliegenden Glassplittern leicht verletzt worden.

In Saudiarabien ist es in den letzten Jahren wiederholt zu Anschlägen aus dem Umfeld des Terrornetzwerks Al Kaida gekommen. Am 6. Dezember wurden bei einem Angriff auf das amerikanische Konsulat in Jeddah neun Menschen getötet. In einer am 16. Dezember verbreiteten Videobotschaft pries der aus Saudi-Arabien stammende El-Kaida-Führer Osama bin Laden diese Tat und rief seine Anhänger auch zu Anschlägen auf Öleinrichtungen in Saudiarabien auf, um die saudische Königsfamilie sowie den Westen zu schwächen. Am New Yorker Handelsmarkt stieg nach den Zwischenfällen vom Mittwochabend der Rohölpreis um vier Prozent.

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