Anschläge in Bangladesch
Die Anschläge seien vor einem Gerichtsgebäude in der Hafenstadt Chittagong und in einem Gerichtskomplex in Gazipur, 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Dhaka verübt worden, teilte die Polizei mit. Es habe sich vermutlich um Selbstmordattentäter gehandelt.
In Bangladesch ist es in diesem Jahr zu zahlreichen Anschlägen gekommen, für die moslemische Extremisten verantwortlich gemacht werden. Sie wollen das demokratische Land mit moslemischer Bevölkerungsmehrheit in einen Staat umwandeln, in dem die Sharia, das islamische Recht, gilt.
In Chittagong seien zwei Polizisten und vermutlich ein Attentäter getötet worden, teilte die Polizei mit. 15 Menschen seien verletzt worden. Augenzeugen sagten, die Körper der Opfer seien durch die Explosion auseinander gerissen worden. In Gazipur starben den Angaben zufolge fünf Menschen, nahezu 50 weitere wurden verletzt. Die meisten von ihnen waren Anwälte.
Im ganzen Land gingen Anwälte aus Protest in einen Streik. In Dhaka demonstrierten Hunderte spontan für ein entschlossenes Eingreifen der Regierung. Anwälten zufolge wollen Extremisten Gerichtsvertreter einschüchtern – in Kürze sollen Prozesse gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen früherer Anschläge in dem südasiatischen Staat beginnen. Die Regierung ist entschlossen, die Extremisten um jeden Preis zu vernichten und den Frieden im Land wiederherzustellen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.