AA

Anschlag in Pakistan vor Präsidentenwahl

©EPA
Bei einem Bombenanschlag auf Sicherheitskräfte in Pakistan sind am Freitag mindestens ein Mensch getötet und 19 weitere verwundet worden.

Laut Polizeiangaben ereignete sich das Attentat in der nordwestlich gelegenen Stadt Tank, nahe des Stammesgebiets Waziristan, wo sich Taliban-Kämpfer verschanzt halten. In Pakistan hat sich der Konflikt zwischen dem Regime von Staatschef Pervez Musharraf und Islamisten in den vergangenen Wochen verschärft. Dabei wurden Soldaten und Polizisten immer wieder Ziel von Anschlägen.

Musharraf will sich am 6. Oktober von einem Elektorenkollegium bestehend aus den Mitgliedern des Bundesparlaments und der Provinzparlamente im Amt des Staatspräsidenten bestätigen lassen. Der General hatte sich nach seinem Putsch 1999 in einem fragwürdigen Plebiszit die Präsidentschaft übertragen lassen. Er dekretierte insgesamt 29 Verfassungsänderungen, um seine Macht auszubauen und dem Militär dauerhaften Einfluss auf die Politik zu sichern. Das Regime hatte in den vergangenen Tagen Dutzende führender Oppositionspolitiker festnehmen lassen. Stärkste Kraft im Parlament ist die Musharraf unterstützende Pakistanische Muslim-Liga-Q. Sie spaltete sich 2001 von der Muslim-Liga des von Musharraf gestürzten Premierministers Nawaz Sharif ab. Die Muslim-Liga-Q hat zwar die Mehrheit im Parlament, allerdings ist Musharraf für seine Wiederwahl auf Partner angewiesen.

Als erste Oppositionspartei hat die mächtige Pakistanische Volkspartei (PPP) der exilierten Ex-Premierministerin Benazir Bhutto einen Kandidaten für die Präsidentenwahl nominiert. PPP-Vizechef Makhdoom Amin Fahim werde seine Kandidatur aber zurückziehen, sollte Musharraf vom Verfassungsgericht zur Wahl zugelassen werden, sagte ein PPP-Sprecher. In diesem Fall würden die PPP-Abgeordneten ihre Mandate niederlegen und die Wahl boykottieren. Das Verfassungsgericht muss entscheiden, ob Musharraf zur Wahl antreten darf, obwohl er gleichzeitig Armeechef ist.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Anschlag in Pakistan vor Präsidentenwahl
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen