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Anschlag auf Sheraton-Hotel in Bagdad

Unbekannte Täter haben am Mittwoch Abend (Ortszeit) in der Nähe des Sheraton-Hotels in der irakischen Hauptstadt Bagdad eine Panzerabwehrrakete abgefeuert.

Kurz nach dem Zwischenfall setzten die US-Streitkräfte ihre Verfolgung von Untergrundkämpfern unter Einsatz von Artillerie und Luftwaffe in Bagdad fort.

Wenige Minuten nach der Explosion sei intensives Gewehrfeuer zu hören gewesen und Rauch aufgestiegen. Irakische Sicherheitskräfte berichteten ferner von einem kurzen Schusswechsel mit mehreren Männern in der Umgebung des Hotels. Die Rakete wurde nach Auskunft amerikanischer und irakischer Sicherheitskräfte von einem unbekannten Mann abgeschossen.

Ob sie dem Sheraton-Hotel oder umliegenden Gebäuden galt war nach Angaben aus Sicherheitskreisen noch unklar. Die Täter hatten möglicherweise Stellungen amerikanischer Soldaten hinter dem Gebäude ins Visier genommen, berichtete der arabische Fernsehsender Al Jazeera. In dem Hotel halten sich Besucher aus westlichen Ländern auf, darunter viele Journalisten. In den umliegenden Gebäuden sind den Angaben zufolge auch westliche Nachrichtenagenturen und Firmen untergebracht.

Ein US-Soldat berichtete, eine Werfergranate habe das Dach des Hotelgebäudes getroffen. Die US-Streitkräfte hätten die Ermittlungen aufgenommen. Es seien zwei Fahrzeuge beobachtet worden, die sich in rascher Fahrt vom Ort des Geschehens entfernt hätten. Sie seien von Sicherheitskräften und von US-Soldaten unter Feuer genommen worden.

Zuvor hatte ein Zeuge berichtet, die Angreifer hätten von einem Auto aus eine Werfergranate in die oberen Stockwerke des Hotels gefeuert, in dem vor allem Geschäftsleute aus dem Ausland und ausländische Journalisten wohnen. Bei der Explosion entstand den Angaben eines Sicherheitsberaters zufolge Sachschaden am Hoteldach.

Bereits im November war das Sheraton-Hotel ebenso wie das Hotel Palestine von irakischen Kämpfern attackiert worden, die zu ihrem Vorhaben Eselskarren benutzten. Bei den Anschlägen am 21. November waren zwei Personen verletzt worden. Am gleichen Tag war auch das irakische Ölministerium angegriffen worden. Die beiden Hotels sind mit Betonmauern zum Schutz gegen Angriffe umgeben. In der Nähe sind US-Soldaten in Panzern und in gepanzerten Fahrzeugen als Bewacher stationiert.

Am Abend setzten die US-Streitkräfte ihre am Vortag begonnene und unter dem Codenamen „Eiserner Griff“ stehende Verfolgung mutmaßlicher Untergrundkämpfer in Bagdad fort. In der Stadt waren der Lärm von Detonationen und die Salven von automatischen Waffen zu hören.

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