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Anschlag auf irakische Schiitenpartei SCIRI

Auf eine Niederlassung des pro-iranischen „Obersten Rates der Islamischen Revolution im Irak" (SCIRI), ist in Bagdad ein Sprengstoffanschlag verübt worden.

Nach SCIRI-Angaben kam dabei mindestens eine Frau ums Leben, etwa ein Dutzend Personen wurden verletzt. Der SCIRI-Vorsitzende Abdulaziz al Hakim ist gegenwärtig turnusmäßig Vorsitzender des von den USA eingesetzten provisorischen „Regierungsrates”. Der Anschlag ereignete sich in dem westlichen Stadtviertel Al Jihad. Zu dem Parteibüro gehört auch eine Religionsschule.

„Wir sind dabei, die Opfer zu zählen”, sagte das ranghohe SCIRI-Mitglied Mohsen al Hakim, ein Neffe des Parteichefs. Für den Anschlag seien „Anhänger des alten Regimes und Terroristen” verantwortlich. Es sei nicht das erste Mal, dass Büros und Anhänger der schiitischen Bewegung zum Ziel von Anschlägen würden, „die darauf abzielen, uns zu schwächen und uns aus der irakischen (politischen) Szene zu verdrängen”, betonte Hakim.

Im September war der Gründer und langjährige Führer des SCIRI, Mohammed Bakir al Hakim, bei einem Bombenanschlag in der für die Schiiten heiligen Stadt Najaf getötet worden. Daraufhin wurde sein Bruder Abdulaziz Parteiführer. Die Organisation hatte unter der Diktatur von Saddam Hussein aus dem iranischen Exil heraus operiert.

Die höchste religiöse Autorität der schiitischen Mehrheitsbevölkerung im Irak, der in Najaf residierende Großayatollah Ali Sistani, war zuletzt auf Distanz zur SCIRI-Spitze gegangen. Er fordert, dass die Vereinten Nationen über die Modalitäten der Wahl des künftigen Übergangsparlaments entscheiden. Sistani lehnt den Plan von US-Zivilgouverneur Paul Bremer ab, das Übergangsparlament nicht direkt wählen zu lassen, sondern in einem Auswahlverfahren zu bestimmen.

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