Anschlag auf den Tschetschenischen Präsidenten
Wie das tschetschenische Innenministerium mitteilte, wurden einer von Abramows Sicherheitsleuten getötet und zwei weitere Menschen verletzt, als eine Bombe in der Hauptstadt Grosny explodierte und ein Fahrzeug am Ende des Konvois traf.
Die Opfer saßen nicht in Abramows Wagen, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Abramow steht seit Mai an der Spitze der russischen Kaukasusrepublik.
Abramow übt das Präsidentenamt übergangsweise aus, nachdem der prorussische tschetschenische Präsident Ahmad Kadyrow am 9. Mai bei einem Sprengstoffanschlag getötet worden war. Kadyrows Nachfolger soll am 29. August gewählt werden. Als Favorit gilt Innenminister Alu Alchanow, der die Unterstützung Russlands genießt.
Der tschetschenische Rebellenführer Aslan Maschadow hatte einem künftigen „Marionettenpräsidenten“ der nach Unabhängigkeit von Russland strebenden Kaukasusrepublik vor einigen Tagen mit dem Tod gedroht. Zu dem Anschlag vom Dienstag bekannte sich zunächst niemand.
Die Verantwortung für das Attentat auf Kadyrow hatte der tschetschenische Rebellenführer Schamil Bassajew übernommen. Tschetschenische Rebellen kämpfen mit Unterbrechungen seit 1994 für die Unabhängigkeit von Russland.
Bei Gefechten südöstlich von Grosny wurden in der Nacht auf Dienstag unterdessen mehr als 40 Menschen getötet. Die Kämpfe nahe der Ortschaft Awturi hätten 18 Sicherheitskräfte und 24 Aufständische das Leben gekostet, berichtete Interfax unter Berufung auf das Innenministerium und den Leiter der Sicherheitskräfte, Ramsan Kadyrow. Die Gefechte begannen den Angaben zufolge am Montagabend und dauerten bis zum Morgen an.