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Anschlag auf Bruder des afghanischen Präsidenten

Bewaffnete haben am Montag mit Panzerfäusten und Maschinenpistolen auf einen Fahrzeugkonvoi des Bruders des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai gefeuert.

Ein Wachmann wurde getötet, Ahmad Wali Karzai wurde nicht verletzt. Karzai, der ein wichtiger Politiker im Süden Afghanistans ist, war auf dem Weg von der östlichen Provinz Nangarhar nach Kabul. Der Anschlag ereignete sich in einem bergigen Gebiet beim Surobi-Pass, rund 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.

“Plötzlich hörten wir Schüsse”, sagte Karzai. Er sei sicher, dass der Anschlag gezielt gegen ihn gerichtet gewesen sei, zumal viele Leute von seinem Besuch in der Region gewusst hätten. Auch sei nur auf die vorderen Wagen geschossen worden, wo er fuhr. Andere Abgeordnete und ranghohe Beamte im hinteren Teil des Konvois seien nicht beschossen worden, sagte Karzai. “Sie hatten niemand anderen zum Ziel.”

Laut dem Polizeichef des Distriktes Surobi, Abdul Jalal Shamal, wurde der Konvoi bei der Einfahrt auf die Surobi-Passhöhe beschossen. Ein Wachmann erlag seinen Verletzungen auf dem Weg ins nächstgelegene Krankenhaus. Der Konvoi setzte seine Fahrt nach dem Zurückschlagen der Angreifer fort.

Ahmad Wali Karzai ist Präsident des Provinzrates von Kandahar im unruhigen Süden des Landes, dem Ursprungsort der Taliban-Bewegung. Südafghanistan ist auch das Zentrum des boomenden Opium- und Heroin-Geschäfts im Land. Lokale und internationale Medien haben Wali Karzai immer wieder eine Verwicklung in Drogengeschäfte nachgesagt – die Anschuldigungen wurden aber nie bewiesen und werden von Karzai zurückgewiesen.

Karzai hielt sich am Sonntag in Nangarhars Provinzhauptstadt Jalalabad auf, um dem dortigen Gouverneur Gul Agha Sherzai zu danken, dass er seine Pläne aufgegeben hatte, bei den Präsidentschaftswahlen in drei Monaten gegen seinen Bruder Hamid Karzai anzutreten. Schersai galt bei der Wahl im August als aussichtsreicher Herausforderer Karzais.

Eine Gruppe afghanischer Soldaten eröffnete unterdessen in Jalalabad auf einem Markt das Feuer und tötete drei Geschäftsbesitzer. Die drei Soldaten seien nach dem Zwischenfall festgenommen worden, erklärte der Polizeichef von Nangarhar. Ein Sprecher des Gouverneurs bestätigte, dass drei Zivilpersonen getötet und eine weitere verletzt worden seien. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.

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