Angaben über Verletzte oder weitere Tote lagen zunächst nicht vor. Ein Sprecher des Innenministeriums sprach von einem Selbstmordanschlag im Viertel Taimani.
Schusswechsel
“Die Details kommen jetzt erst rein. Wir wissen noch nicht, ob es sich um eine Autobombe handelt, um einen Angriff mit mehreren Tätern oder um einen Einzeltäter”, teilte der Sprecher mit. Die Polizei sei im Einsatz.
Der afghanische Sender Tolo TV berichtete, Häuser in der Nachbarschaft seien beschädigt worden. Verletzte würden ins Krankenhaus gebracht. Ein dpa-Mitarbeiter bestätigte, dass die betreffende Straße von der Polizei abgeriegelt wurde. Anrainer berichteten von Schusswechseln.
Taimani ist eine zentrale Wohngegend für ausländische Mitarbeiter von NGOs, Medien und Firmen. Die Gegend ist beliebt, weil sich dort auch viele Restaurants befinden. Die Taliban hatten erst vor zwei Wochen in Kabul die spanische Botschaft gestürmt.
Gespräche mit Aufständischen geplant
Seit dem Ende des NATO-Kampfeinsatzes vor knapp einem Jahr hat sich die Zahl der Anschläge in Kabul merklich erhöht. Erst vor wenigen Tagen bekannten sich die Taliban zu einem Selbstmordanschlag nahe des Flughafens, bei dem ein Mensch getötet und 33 verletzt wurden.
Während die afghanische Regierung auf eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den Taliban hofft, um den seit Jahren anhaltenden Konflikt zu beenden, scheinen die radikalen Islamisten wenig Interesse an einer Rückkehr an den Verhandlungstisch zu haben. Am 11. Jänner wollen sich Diplomaten aus Afghanistan, Pakistan, den USA und China in Pakistan treffen, um Gespräche mit den Aufständischen vorzubereiten.