Später tauchte im Web eine Stellungnahme – aus allerdings zweifelhafter Quelle – an die “Bürger Österreichs” auf, in der erklärt wurde, dass die Leaks frei erfunden gewesen seien.
Aprilscherz für mehr mediale Aufmerksamkeit
Die Aktion sollte pünktlich am 1. April über die Bühne gehen, zeitgleich mit dem Start der viel kritisierten Vorratsdatenspeicherung (VDS). Als dann nichts von den angeblich gehackten Politikern-E-Mails online ging, redete sich AnonAustria via Twitter darauf aus, von Regierungsservern aus angegriffen worden zu sein. Nach weiteren Vertröstungen war dann Funkstille, bis schließlich – über den Twitter-Account von “Anonymous Germany” gepostet – eingestanden wurde, dass man nur “die Media attention für die VDS so weit wie es geht hochzukurbeln” wollte.
“Österreich” veröffentlichte vorab Interview
Stutzig hätte eigentlich schon das Twitter-Stichwort der Aktion machen können, der Hashtag lautete nämlich #OpPitDog. Übersetzen kann man “Pit Dog” als Grubenhund, was Medienleuten als Synonym für Zeitungsente bekannt ist. Die Tageszeitung “Österreich” zeigte sich davon unbeirrt, publizierte am Samstag vorab ein Interview mit den Aktivistin und hatte die Schlagzeile “Anonymous-Hacker packt aus – 10.295 Polit-E-Mails gehackt” auch noch auf der Titelseite ihrer Sonntagsausgabe.
APA