Außerdem hoffe er, dass die Regierung in Jerusalem ihre Truppen aus dem Südlibanon abziehe, sobald sich die Zahl der UN-Soldaten dort auf 5.000 verdoppelt habe, sagte Annan auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert. Dies könne in den „kommenden Tagen und Wochen“ geschehen.
Ein Ende der Luft- und Seeblockade sei notwendig für die Erholung der Wirtschaft von den Kriegsfolgen und für eine Stärkung der Regierung in Beirut, sagte Annan. Israel will die Blockade so lange aufrechterhalten, bis entlang der libanesisch-syrischen Grenze internationale und libanesische Soldaten stationiert sind, um Waffenlieferungen an die Hisbollah-Miliz zu verhindern.
Er habe von libanesischen Behörden die Zusage, dass sie ernsthaft ein Waffenembargo gegen die Hisbollah umsetzen wollten, erklärte Annan. Mit Blick auf Syrien appellierte Annan an die Nachbarstaaten des Libanons, die Umsetzung des Waffenstillstands zu unterstützen.
Olmert sagte, die israelischen Truppen sollten baldmöglichst aus dem Libanon abziehen. Die Stationierung von insgesamt 5.000 Blauhelmsoldaten reiche dafür als Voraussetzung aber wohl nicht aus, deutete der Regierungschef an.
Der Waffenstillstand könne möglicherweise direkte Kontakte zwischen Israel und der Regierung in Beirut ermöglichen, sagte Olmert weiter. Die Vereinbarung könnte „der Grundstein dafür sein, eine neue Realität zwischen Israel und dem Libanon zu erbauen“.
Bei Gefechten in Gaza erschossen israelische Soldaten am Mittwoch fünf Palästinenser, wie Ärzte mitteilten. Fünf weitere seien während eines israelischen Luftangriffs und Schießereien verwundet worden. Außerdem erlag nach Angaben von Medizinern ein palästinensischer Jugendlicher seinen Verletzungen, die er am Vortag bei Kämpfen in Gaza erlitten hatte.
Nach einem Angriff israelischer Soldaten im Flüchtlingslager Jenin erlag am Mittwoch auch ein ranghoher Führer des Islamischen Jihad seinen Verletzungen, wie palästinensische Ärzte mitteilten. Hussam Jaradat, der Führer des Islamischen Dschihads im Westjordanland, sei vor einer Woche in den Kopf geschossen worden. Der 43-Jährige wurde dem Islamischen Jihad zufolge seit zwei Jahren von Israel gesucht und überlebte fünf Anschläge.