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Anklage wegen Organhandel im Kosovo

Im Kosovo ist laut Medienberichten vom Donnerstag gegen sieben Personen Anklage wegen Organhandels erhoben worden. Die Verdächtigen, unter ihnen ein türkischer und ein israelischer Staatsbürger, sollen 2008 in einer Klinik in Pristina (Prishtina) an illegalen Transplantationen beteiligt gewesen sein. Der “organisierten kriminellen Gruppe” wird laut dem Internetportal der Tageszeitung “Koha Ditore” angelastet, rund 20 Personen aus Moldawien, Kasachstan, Russland und der Türkei als Nierenspender angeheuert zu haben, wofür ihnen 14.500 Euro angeboten worden seien. Die Organempfänger mussten demnach zwischen 80.000 und 100.000 Euro zahlen.

Die illegalen Transplantationen waren im November 2008 aufgeflogen. Zwei Ärzte, darunter der Besitzer und der Leiter der Klinik wurden daraufhin festgenommen. Gegen einen türkischen und einen israelischen Arzt wurden internationale Haftbefehle ausgestellt. Laut “Koha Ditore” bezieht sich die nun erhobene Anklage auch auf zwei weitere kosovarische Ärzte, Mitarbeiter der Klinik, sowie einen ehemaligen Mitarbeiter des kosovarischen Gesundheitsministeriums, der nach dem Auffliegen der Affäre seinen Posten verlor.

Die kosovarische Polizei war den illegalen Transplantationen nach der Festnahme eines Türken auf dem Flughafen von Pristina, der sich als illegaler Organspender entpuppt hatte, auf die Spur gekommen. In der Privatklinik, die als Nierenarztpraxis registriert war, wurden nach damaligen Angaben der Polizei auch Medikamente mit längst abgelaufener Gebrauchsfrist sowie Blutkonserven unbekannter Herkunft sichergestellt.

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