Justizbeamter zweigte Kokain ab
Schwester des Justizbeamten ist ebenfalls in U-Haft
Der Justizbedienstete war am 22. Dezember auf frischer Tat verhaftet worden – als die Handschellen klickten, hatte er eine größere Menge Suchtgift bei sich. Mit ihm wanderten seine Schwester und ein Bekannter der Frau in U-Haft, der den Großteil der Drogen verkauft haben soll. Die Schwester des Justizbediensteten hatte diesem der Anklage zufolge den in der Suchtgift-Szene bewanderten Mann “vermittelt”.
Die beiden mutmaßlichen Komplizen des mittlerweile fristlos entlassenen Justizbeamten, auf dessen Spur man nach einem anonymen Hinweis gekommen war, werden nun neben ihm auf der Anklagebank sitzen. Die Verhandlung wurde ans Landesgericht Korneuburg delegiert, da bei der Wiener Richterschaft Befangenheitsgründe vorliegen könnten. Der Prozess findet am 5. Mai statt.
Diebstahl von aufbewahrten Drogen
Bei dem entwendeten Gift hatte es sich um Drogen gehandelt, die im Zug von Amtshandlungen nach dem Suchtmittelgesetz sichergestellt worden waren. Diese müssen von der Justiz bis Prozessende aufbewahrt werden. Danach sind sie zu vernichten. Der Ex-Beamte soll sie zumeist unmittelbar vor dem Verbrennen “eingesackt” und zumindest teilweise durch Mehl ersetzt haben, um seine Kollegen zu täuschen.
Neuregelung der Drogenverwahrung
Im Straflandesgericht hat man auf das Auffliegen der Drogenaffäre im eigenen Haus mit einer Neustrukturierung der Verwahrstelle reagiert, “um zukünftig einen derartigen Missbrauch praktisch ausschließen zu können“, so Gerichtspräsident Friedrich Forsthuber. Für “sensible Massen” wurde ein eigener Bereich mit besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen geschaffen. (APA/Redaktion)