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Anklage gegen Wiener Imam nach antisemitischen Postings

Die Staatsanwaltschaft Wien klagt den Imam wegen Verhetzung an.
Die Staatsanwaltschaft Wien klagt den Imam wegen Verhetzung an. ©APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 rief ein Imam, der zu jener Zeit in einer Moschee in Wien-Meidling tätig war, über seinen Facebook-Account öffentlich zum Hass gegen Juden auf.

Die Staatsanwaltschaft Wien erhob nun Anklage gegen den 61-jährigen Wiener Imam wegen Verhetzung im Zusammenhang mit zwei von ihm veröffentlichten Postings. Laut APA-Informationen muss der Mann am 8. Oktober vor dem Landesgericht erscheinen. Der frühere Imam der Assalam-Moschee am Schöpfwerk trat nach Bekanntwerden seiner antisemitischen Äußerungen von seinen Ämtern in der Arabischen Kultusgemeinde zurück.

Wiener Imam schürte laut Anklage nach Terrorangriff der Hamas auf Israel Hass auf Juden

Inkriminiert sind zwei Postings, die der Mann am 9. und am 15. Jänner 2024 als so genannte Gebete an Gott auf Facebook abgesetzt hatte und die 3.658 Follower zu lesen bekamen. "Oh Gott, bestrafe die kriminellen Zionisten und deren Unterstützer und zerstreue sie. Oh Gott, zähle sie und töte sie alle und lass keinen einzigen von ihnen übrig", tönte er. Im zweiten, deutlich längeren Beitrag verbreitete er unter anderem: "Oh Gott, stärke die Mudschaheddin in Gaza, lenke ihre Pfeile, mache ihre Schritte sicher, stärke ihre Herzen und erschrecke die Herzen der Juden, der Besatzer, und verwandle Gaza und ganz Palästina zu einem Friedhof für die Juden und diejenigen, die sie unterstützen und mit ihnen kämpfen."

Nach Bekanntwerden der Postings hatte die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) diese Passagen als "inakzeptable Reaktion auf den Nahostkonflikt" bezeichnet. Über den Angeklagten wurde bis auf Widerruf ein Tätigkeitsverbot verhängt. Einfaches Mitglied der IGGÖ blieb er vorerst. Eine Exkommunikation per se kenne die IGGÖ nicht, die Möglichkeit eines Ausschlusses gebe es nur bei rechtskräftiger Verurteilung mit einer Haftstrafe von über einem Jahr, hieß es damals seitens der IGGÖ. Die Assalam-Moschee wird großteils von Menschen mit ägyptischen Wurzeln frequentiert. Sie ist seit 2016 Teil der IGGÖ.

(APA/Red)

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