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Anklage gegen Wiener Antiquar wegen NS-Wiederbetätigung

Ein Wiener Antiquar wurde wegen NS-Wiederbetätigung angeklagt.
Ein Wiener Antiquar wurde wegen NS-Wiederbetätigung angeklagt. ©APA/ROBERT PARIGGER
Am 11. Dezember findet am Wiener Landesgericht ein Prozess statt, bei dem Rainer Schaden, Betreiber einer Universitätsbuchhandlung und seinen Angaben zufolge größten Antiquariats Wiens, wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung angeklagt ist. Der Fall betrifft Bücher, die er zum Verkauf angeboten hatte.

Der "Falter" berichtet, dass der Wiener Antiquar Rainer Schaden Bücher aus dem Nachlass der 2016 verstorbenen Historikerin Brigitte Hamann erworben hat. Hamann, bekannt für "Hitlers Wien", hatte zahlreiche Bücher aus der NS-Zeit in ihrer Sammlung. Nach ihrem Tod bot Schaden diese Bücher online an, überprüfte jedoch die Käufer sorgfältig, um zu verhindern, dass sie an die falschen Personen gelangen. Schaden betonte seine antifaschistische Haltung.

Wiener Antiquar wegen NS-Wiederbetätigung angeklagt

Zu Schadens Kundschaft zählten bekannte Wissenschafter und Publizisten, darunter etwa der Zeithistoriker Oliver Rathkolb. Die Staatsanwaltschaft Wien wirft Schaden nun vor, dieser habe sich zumindest von 10. Oktober 2024 bis zum 22. Jänner 2025 im nationalsozialistischen Sinn betätigt, indem er öffentlich in für jedenfalls mehr als 30 Menschen wahrnehmbarer Weise in seinem Webshop unter der Kategorie "Drittes Reich" den Nationalsozialismus verherrlichende Bücher zum Kauf anbot. In der Anklageschrift wird betont, Schaden habe nicht nur in Bücher gebundene NS-Propaganda offeriert, sondern die Tat "auf eine Weise begangen, dass sie vielen Menschen zugänglich wurde". Die von der Anklage umfassten Werke tragen Titel wie "Das Ende Österreichs", "Wie die Ostmark ihre Befreiung erlebte" oder "Deutsche Wissenschaft und Judenfrage".

(APA/Red)

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