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Anklage gegen islamischen Extremisten

Der deutsche Generalbundesanwalt hat Anklage gegen einen Berliner Moslem-Extremisten erhoben, der in Deutschland Sprengstoffanschläge verüben wollte.

Der 33-jährige Tunesier habe mit Gleichgesinnten in Deutschland Anschläge auf jüdische Ziele und US-Einrichtungen begehen wollen, teilte Nehms Behörde am Freitag in Karlsruhe mit. So sei vergangenes Jahr geplant gewesen, anlässlich einer Demonstration zu Beginn des Irak-Krieges mehrere Sprengsätze an derzeit noch nicht bekannten Orten zu zünden. Die vor dem Kammergericht Berlin erhobene Anklage laute daher auf versuchte Gründung einer terroristischen Vereinigung. Dem Mann, der auch in Ausbildungslagern der El Kaida gewesen sein soll, würden außerdem mehrere Urkundendelikte, Verstöße gegen das Waffen- und Ausländergesetz sowie Steuerstraftaten zur Last gelegt. Er sei vergangenen März verhaftet worden und befinde sich seitdem in Untersuchungshaft.

Der Angeschuldigte war den Angaben zufolge 1996 nach Deutschland gekommen, wo er mit Gold- und Silberwaren gehandelt habe. Auf der Basis eines islamisch-fundamentalistischen Gedankengutes habe er später eine anti-amerikanische sowie anti-jüdische Haltung entwickelt. 2001 sei er nach Afghanistan gereist, wo er in den Ausbildungslagern der El Kaida auch den Umgang mit Sprengstoff erlernt habe. Dort habe er auch den Auftrag bekommen, nach Deutschland zurück zu kehren, um Sprengstoffanschläge zu verüben.

Nachdem er im Januar 2003 illegal nach Deutschland eingereist sei, habe der Mann im Umfeld einer Berliner Moschee Bekannte für sein Vorhaben rekrutiert, um später eine Gruppe zu gründen, in der er als Anführer fungieren sollte. Vier Personen wollten der Bundesanwaltschaft zufolge mitmachen, andere hätten ihre Unterstützung zugesagt. Zunächst in der Moschee habe er Gleichgesinnte körperlich und ideologisch ausgebildet, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Nach einem Verbot des Imam habe er Anschlagsplanungen und Ausbildung an einem unbekannten Ort fortgesetzt. Der Tunesier habe selbst chemische Substanzen zur Herstellung von Sprengsätzen und sowie anderes Material wie Mobiltelefone besorgt.

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